WM-Titel geht zum dritten Mal an die Mosel

Boston · Der Gewinn der Weltmeisterschaft auf dem Ruder-Ergometer stand bei Matthias Schömann-Finck am vergangenen Sonntag unter anderen Vorzeichen, als in den vorangegangenen beiden Jahren. Der 36-Jährige reiste ohne spezielle Vorbereitung nach Boston zu den sogenannten C.R.A.S.H.-B Sprints.

 Matthias Schömann-Finck hat zum dritten Mal die Weltmeisterschaft im Ergometer-Rudern gewonnen. TV-Foto: Holger Teusch

Matthias Schömann-Finck hat zum dritten Mal die Weltmeisterschaft im Ergometer-Rudern gewonnen. TV-Foto: Holger Teusch

Boston. Matthias Schömann-Finck und sein drei Jahre jüngerer Bruder Jost wollen es noch einmal wissen: Die Olympischen Spiele nächstes Jahr in Rio de Janeiro sind das große Ziel, dem die aus Zeltingen-Rachtig stammenden Ruderer momentan alles unterordnen - auch eine Weltmeisterschaft.
"Das Training auf dem Wasser ging diesmal vor", erklärt Matthias Schömann-Finck. Der Gesundheitsökonom, der an der Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement in Saarbrücken arbeitet, musste wie alle Nationalkaderathleten am Trainingslager im italienischen Sabaudia teilnehmen. Einziges Privileg: "In Abstimmung mit dem Deutschen Ruderverband bin ich einen Tag früher aus Sabaudia abgereist."
Nach der Hälfte der 2000-Meter-Distanz, die auf dem Ruder-Ergometer simuliert wird, habe sich in Boston aber gezeigt, "dass zwei Wochen Trainingslager keine Top-Vorbereitung für so einen Wettkampf sind", sagt Schömann-Finck zu den Ergometer-Weltmeisterschaften, den C.R.A.S.H.-B.-(Charles River All Star Has-Beens)-Sprints. Die letzten 600 Meter hätten sich gezogen wie Kaugummi. Doch der Vorsprung, den sich der gebürtige Bernkastel-Kueser herausgefahren hatte, reichte: In 6:19,5 Minuten siegte Schömann-Finck bei den 30 bis 39 Jahre alten Leichtgewichtsruderern (bis 72,5 Kilogramm) 6,4 Sekunden vor dem Spanier Damian Alonso. "Die Konkurrenz hatte ich im Griff", resümiert der zweimalige Weltmeister (2009 und 2012) zufrieden. In den kommenden Wochen gilt es für ihn und Bruder Jost, sich für die DRV-Auswahlrennen fit zu machen. Über einen schnellen Leichtgewichts-Zweier streben sie einen Platz im Vierer ohne Steuermann an, eines von nur zwei Leichtgewichtsbooten, die bei der olympischen Ruderregatta um Medaillen kämpfen.
Während Jost Schömann-Finck am Wochenende im Einer als Vorjahressieger an der Langstreckenregatta auf dem Lago di Orta in Italien teilnimmt, schöpft Matthias zu Hause Kraft für das nächste Trainingslager. Das beginnt bereits am kommenden Mittwoch und führt den DRV-Nationalkader nach Bellecin im französischen Jura, wo sich seit 35 Jahren die Ruderer der Grand Nation auf Olympische Spiele vorbereiten.

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