Zeitenwende mit der neuen Chefin

Idar-Oberstein · Neue Chefin, neue Ideen und auch teilweise neue Strukturen: Die Vereine aus der Region, die im Sportbund Rheinland organisiert sind, werden erstmals von einer Frau geführt. Eine außerordentliche Mitgliederversammlung wählte in Idar-Oberstein die ehemalige deutsche Kunstturnmeisterin Monika Sauer (Koblenz) zu ihrer Präsidentin.

 Monika Sauer schreibt als erste Präsidentin des Sportbunds Rheinland Verbandsgeschichte. Foto: SBR

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Idar-Oberstein. Ohne Ehrenamt geht es nicht - auch und gerade im Sport, in dem viele Vereine mit unterschiedlichen Angeboten ihrem gesellschaftspolitischen Auftrag nachkommen. Dessen war sich auch Monika Sauer bewusst, als sie für das Präsidentenamt des Sportbunds Rheinland (SBR) kandidierte. Ihr Vorgänger Fred Pretz (Vallendar) hatte nach neun Jahren den Posten aus persönlichen Gründen abgegeben.
"Mir liegen die Vereine und Verbände am Herzen. Ich bin im Sport groß geworden und will etwas zurückgeben", begründete die 65-Jährige nach ihrer mit großer Mehrheit erfolgten Wahl ihre Bereitschaft zur Funktion als "Chefin". Die frühere Vorsitzende des Stadtsportverbands Koblenz und Vizepräsidentin des Landessportbunds ist damit die erste Frau an der Spitze des 1949 gegründeten SBR.
Als sich die Vertreter der 15 im Sportbund Rheinland organisierten Sportkreise vor zwei Jahren zu ihrer damaligen Versammlung in der Arena in Trier trafen, ging es hoch (und lange) her. Vor allem, als über die Strukturen in Vereinen, Sportkreisen und dem Sportbund Rheinland debattiert wurde. Eine Reform der Organisation und damit auch eine Verschlankung der damaligen Vorstandsstruktur war seinerzeit noch von den Delegierten nach hitzigen Diskussionen abschlägig beschieden worden (der TV berichtete).
Mit Sauer an der Spitze soll nun offenbar sukzessive eine Zeitenwende eingeleitet werden. Das Plenum in Idar-Oberstein beschloss, das Präsidium des SBR von zehn auf neun Posten zu reduzieren. Das Amt des Vizepräsidenten für Rechts- und Satzungsfragen wird nicht mehr besetzt. "In schwierigen Fällen wurden dabei ohnehin externe Berater oder Kanzleien hinzugezogen", hieß es von Verbandsseite. Auch Sauers Vize-Posten bleibt bis auf Weiteres unbesetzt.
In Zeiten des Mitgliederschwunds in vielen Vereinen gelte es, vor allem Angebote für Familien bereitzuhalten, sagte Sauer, die auch die Integration von Migranten und die Finanzierung des Sports als eine ihrer Hauptaufgaben bezeichnete. Sie werde sich die Zeit dafür nehmen und sich dafür einsetzen, dass "Vereine und Verbände überleben können". Die neue Präsidentin ist qua Amt nun auch Vizepräsidentin des Landessportbunds (LSB), in dem sie ihre Ideen ebenfalls einbringen will.
Im Sportbund Rheinland sind aus der Region die Sportkreise Bernkastel-Wittlich, Bitburg-Prüm, Vulkaneifel und Trier/Trier-Saarburg vertreten. Sie werden alle von ehrenamtlichen Sportkreisvorsitzenden geführt. Als Vizepräsident Vereinsförderung und Beratung gehört der Trierer Michael Maxheim dem SBR-Präsidium an.

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