zuckerhut

Einfältig, simpel: So läuft mein Leben seit \'74 (\'78, \'82, \'86), \'90 (\'94, \'98, \'02, \'06, \'10) und bis heute - mein kleines Dasein strukturiert nach Fußball-Weltmeisterschaften. Diese Hochphasen der Existenz, in denen mein Streben nach Glück, die Suche nach dem Sinn sich auf die Bewegungen des einen, perfekten Gegenstands fokussiert: des Runds, das ins Eckige muss.

Ganz schön doof, ich weiß. Ich erinnere mich auch, dass eines der ersten Worte, das mir ins Gehirn gebrannt worden ist, Beckenbauer war. Wobei mir anfangs unklar war, ob der Mann unser Waschbecken gebaut hatte oder der Fußballgott ist, der uns mit all den anderen Helden den Titel bescherte. Und von WM zu WM diese Hoffnung, dass sich das wiederholen möge. Welche Gefühle, Leidenschaft, Wut, Liebe, Hass, Trauer das hervorzurufen vermag! Das derart in Intervalle gezwungene Leben wäre in den Tälern kaum zu ertragen - gäbe es zwischendurch nicht jene kleineren Erhebungen der Europameisterschaften und der Olympischen Spiele. Bis zum nächsten wirklich Wichtigen: dem WM-Pokal nämlich, wie der TV ihn auf Seite 1 zeigt und wie er am Sonntagabend hoffentlich - endlich! - wieder in den Händen der deutschen Nationalmannschaft ist. Denn, bittebittebitte, ich brauche diesen Anker, das Zeichen, das Datum: \'14. Danach kann es gern weitergehen wie bisher.

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