Schiess-WM wirtschaftlich ein Volltreffer

München (dpa) · Sportlich gingen bei der Heim-WM nicht alle Wünsche in Erfüllung, wirtschaftlich zog der Deutsche Schützen-Bund (DSB) eine Top-Bilanz.

„Wir konnten unser Ziel mit 25 000 Zuschauern mehr als erreichen“, sagte DSB-Bundesgeschäftsführer Jörg Brokamp, der nun auch hofft, dass der DSB-Eigenanteil von rund 600 000 Euro für die insgesamt 1,6 Millionen Euro teure Veranstaltung auf der Schieß-Anlage in Garching-Hochbrück bei München nicht ganz ausgeschöpft wird. „Das ist uns wohl gelungen“, betonte Brokamp.

In der Länderwertung in den 15 olympischen Disziplinen mussten die Deutschen mit ansehen, wie einige Nationen an ihnen vorbeigezogen sind. So belegte der Gastgeber (1/1/0) hinter Spitzenreiter Russland (3 Gold, 2 Silber), den USA (2/0/1) und Japan (2/0/0) nur den siebten Platz. Die Chinesen (1/4/2), die vor vier Jahren bei der WM in Zagreb noch 35 Plaketten einheimsten, davon 18 aus Gold, landeten diesmal nur auf Rang vier.

Bei der gediegenen Abschlussfeier waren sich die noch verbliebenen Vertreter der insgesamt 2400 Teilnehmer aus 103 Nationen einig. Die 50. WM in München war der absolute Höhepunkt in der Geschichte der Titelkämpfe. „Das war die beste WM, die wir je erlebt haben“, rief Gary Anderson, Vizepräsident des Internationalen Schießsport-Verbandes (ISSF), den Aktiven zu.

Da werden es die Spanier in vier Jahren in Granada schwer haben, diese Leistung zu toppen. „Was die Veranstalter hier auf die Beine gestellt haben, war allererstes Niveau, vor allem bei der Vielzahl der Teilnehmer. Da haben wir auch eine gute Visitenkarte für die Münchner Olympia-Bewerbung 2018 abgegeben“, sagte Ulf Tippelt, Leistungssportdirektor des Deutschen Olympischen Sport-Bundes (DOSB), bei seiner Stippvisite in Bayern, ehe er zu den den Olympischen Jugendspielen nach Singapur weiter reiste.

Auch das immense Medieninteresse wurde als großer Erfolg verbucht. 120 Medienvertreter berichteten über die Titelkämpfe. Allein das Bayerische Fernsehen sendete über zwei Stunden. „Es war das größte Medien-Echo, was wir je hatten“, sagte DSB-Sprecher Birger Tiemann. Für Lokalmatadorin Sonja Pfeilschifter aus Ismaning, die hinter Barbara Lechner Silber im Sportgewehr gewann, waren die Rahmenbedingungen fast mit Olympia vergleichbar. „Wir stehen ja sonst nicht so im Rampenlicht. Aber das war ein guter Härtetest für Olympia.“

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