Sieg im Vorlauf: Ruder-Achter direkt im WM-Finale

Cambridge/Neuseeland (dpa) · Der Deutschland-Achter hat seine Favoritenstellung bei der WM in Neuseeland in eindrucksvoller Manier untermauert. Mit einem Sieg im Vorlauf der Titelkämpfe auf dem Lake Karapiro zog das Paradeboot des Deutschen Ruderverbandes (DRV) direkt in das Finale ein.

Die Crew von Erfolgscoach Ralf Holtmeyer kam mit knapp einer Sekunde Vorsprung vor Neuseeland ins Ziel und setzte damit seine seit über zwei Jahren anhaltende Siegesserie fort. „Wir sind auf Kurs und blicken selbstbewusst auf das Finale am Sonntag“, sagte Schlagmann Sebastian Schmidt (Mainz).

Anders als erwartet entpuppte sich Neuseeland und nicht Olympiasieger Kanada als stärkster Konkurrent. An der 1500-Meter- Marke lagen die Gastgeber bei leichtem Schiebewind noch mit einer Luftkastenlänge vorn. Doch der seit den Olympischen Spielen von Peking ungeschlagene Welt- und Europameister aus Deutschland bewies Stehvermögen. Nach einem beherzten Schlussspurt kam er mit einer Sekunde Vorsprung auf Neuseeland ins Ziel. Trainer Holtmeyer hatte allen Grund zur Zufriedenheit: „Ich habe eher mit den Kanadiern gerechnet, aber die Neuseeländer haben überrascht. Es ist ein gutes Zeichen, dass wir stabil sind und die anderen Schwankungen haben.“

Für einen aus deutscher Sicht weiteren Höhepunkt sorgte Karl Schulze. Der U 23-Weltmeister gewann trotz starker Konkurrenz den Vorlauf und nahm damit Kurs auf das Halbfinale. Selbst der EM-Zweite Lassi Karonen (Schweden), der bei den kontinentalen Titelkämpfen vor wenigen Wochen in Portugal noch vor Schulze gelegen hatte, musste sich mit einem zweiten Rang begnügen. „Heute ging es ums Weiterkommen. Das hieß Angriff, egal was kommt“, kommentierte der Einer-Fahrer aus Dresden. Schulze vertritt in Neuseeland den pausierenden Marcel Hacker.

Nach drei WM-Tagen liegt der DRV weiter im Soll. In den 14 olympischen Klassen haben sich bereits drei Boote für das Finale qualifiziert. Sieben stehen im Halbfinale, vier weitere Boote im Hoffnungslauf. „Damit können wir zufrieden sein. Der Achter hat seine Aufgabe souverän gelöst und Karl Schulze den Sieg locker nach Hause gefahren“, sagte DRV-Chefcoach Hartmut Buschbacher.

Nicht so wie erhofft verlief der WM-Auftakt für den Frauenachter. Im Vorlauf kam das Team hinter Kanada, Rumänien und Neuseeland nur auf Rang vier. Dennoch ist Crew-Mitglied Eva Paus (Hürth) für den Hoffnungslauf zuversichtlich: „Da ist keine Nation dabei, die wir noch nicht geschlagen haben.“

Erfreuliche Prognosen gab es von den Meteorologen. Zwischenzeitliche Pläne, die für den vermeintlich zu windigen Donnerstag geplanten Rennen auf Mittwoch vorzuziehen, wurden verworfen. Demnach sollen an den beiden kommenden Regatta-Tagen faire Bedingungen mit frühlingshaften Temperaturen herrschen.

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