Slalom-Kanuten Grimm und Bettge noch nicht in Form

Augsburg (dpa) · Das war kein Auftakt nach Maß für Olympiasieger Alexander Grimm. Beim ersten von vier nationalen Ausscheidungsläufen der Slalom-Kanuten für London 2012 landete der Peking-Champion von 2008 in Augsburg nur auf einem vierten Platz.

Der Kajak-Einer-Pilot steht vor dem zweiten Rennen am Sonntag schon unter Druck. „Das war nicht gut heute. Ich konnte den Schwung aus den Toren einfach nicht mitnehmen“, urteilte der 25-Jährige. Auch ein anderer Favorit präsentierte sich auf der Olympiastrecke von 1972 nicht gerade in Topform: Nico Bettge, Zweiter der vergangenen WM in der Slowakei, kam im Canadier-Einer nicht über Rang drei hinaus.

Erwartungsgemäß lagen vor allem die Top-Kajak-Fahrer im heißen Rennen um einen Startplatz ganz eng beieinander. Knapp zweieinhalb Sekunden trennten die ersten vier Athleten nur. Vor Grimm platzierten sich seine Augsburger Lokalrivalen Hannes Aigner und Fabian Dörfler sowie der Wiesbadener Tim Maxeiner. „Die Konkurrenz ist stark, aber noch ist nichts entschieden“, betonte Grimm. Der Wettstreit ist allerdings überaus groß: Beim Großereignis im August darf in jeder der vier Slalom-Disziplinen nur ein deutsches Boot starten - und der große Rest kann die Saison praktisch frühzeitig abhaken.

Das zweite Qualifikationsrennen steht am Sonntag erneut auf dem Augsburger Eiskanal auf dem Programm. Die Nominierungsentscheidungen fallen am kommenden Wochenende nach den beiden abschließenden Läufen im sächsischen Markkleeberg. Bundestrainer Michael Trummer wird dann anhand eines ausgetüftelten Punktesystems entscheiden. Die Kanuten mit den besten Platzierungen in den Rennen qualifizieren sich - allerdings kann jeder noch eines seiner Resultate streichen lassen.

Für eine kleine Überraschung bei den Kajak-Männern sorgte Hannes Aigner mit seinem Erfolg. „Das war ein guter Auftakt. Aber bei uns gibt es mindestens fünf Leute, die das Zeug für die Qualifikation haben“, mutmaßte er. „Letztlich wird neben der Tagesform und dem Glück vor allem der Kopf entscheiden. Die Psyche spielt eine unheimlich wichtige Rolle in diesen Tagen.“

Wie Aigner war auch der Leipziger Jan Benzien zum Auftakt bestens aufgelegt. Mit einem fehlerfreien Lauf verwies er Sideris Tasiadis und Bettge auf die Plätze. Der Augsburger Tasiadis legte Einspruch gegen einen angeblichen Torfehler ein - und erhielt von der Jury hinterher Recht. Bettge dagegen kassierte vier Strafsekunden und blieb hinter den eigenen Erwartungen zurück. „Ich ärgere mich über die Unkonzentriertheiten. Olympia bleibt aber mein Ziel“, sagte er.

Im Kajak-Einer der Frauen behielt die Leipzigerin Cindy Pöschel vor Jasmin Schornberg (Hamm) und Melanie Pfeifer (Augsburg) im ersten Qualifikationsrennen die Oberhand. Bei den Canadier-Zweiern gewann das Leipziger Duo David Schröder/Frank Henze.

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