Sprung-EM „Belohnung“ für Kurjo nach Horror-Unfall

Turin (dpa) · Ihr Berufswunsch ist Gerichtsmedizinerin. Auch sonst ist Wasserspringerin Maria Kurjo nicht zartbesaitet. Die Karriere der 21-Jährigen stand nach einem misslungenem Sprung beim Grand Prix in Rostock im Februar 2010 auf der Kippe.

Als sich die Berlinerin vom Zehn-Meter-Turm mit einem dreieinhalbfachen Salto in die Tiefe stürzen wollte, knallte sie mit der Stirn an die Absprungplattform aus Beton.

Mit einer Platzwunde, die später mit fünf Stichen genäht wurde, landete sie bewusstlos im Wasser. Bundestrainer Lutz Buschkow erkannte blitzschnell die Situation, sprang in voller Montur ins Wasser und holte Maria Kurjo aus dem Wasser. „Damals war sie auf einem guten Weg Richtung internationale Spitzenklasse“, sagt der Coach.

Sportsoldatin Kurjo wird nun bei der EM in Turin an den Start gehen: vom Turm. „Sie hat noch ein wenig Respekt, aber es ist auch eine Art Belohnung für ihre schnelle Rückkehr nach diesem Unfall“, sagt Buschkow. „Ins Finale kommen“, lautet das Ziel von Maria Kurjo, die nicht mehr an die Horrorszene von Rostock denkt: „Außer ich werde danach gefragt.“ Auf ihren „Problemsprung“ wird die EM-Vierte von 2009 aber verzichten: „Es geht ziemlich eng bei uns zu, da kann schon ein kleiner Fehler entscheidend sein.“

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