Steffen bremst Comeback-Erwartungen vor Weltcup

Berlin (dpa) · Schwimm-Olympiasiegerin Britta Steffen geht ihr internationales Comeback nach 15 Monaten Wettkampfpause mit geringen Erwartungen an. Beim Kurzbahn-Weltcup am Wochenende in ihrer Heimatstadt Berlin sieht sich die 26-Jährige nicht als Kandidatin für vordere Platzierungen.

„Ich erwarte keine Wunder, bin aber auf meine Möglichkeiten gespannt und freue mich, endlich mal wieder einen Wettkampf zu schwimmen. Ich rechne damit, dass es ernüchternd sein kann und verbuche das unter: Motivation für die kommende Zeit“, sagte Steffen der Nachrichten-Agentur dpa.

Nach nur wenigen Wochen konsequenter Übungseinheiten sei ihr Zustand „für das bisher Trainierte in Ordnung“. Steffen hatte ihr letztes Rennen gegen internationale Konkurrenz am 2. August 2009 bestritten. Damals gewann sie bei den Weltmeisterschaften in Rom nach den 100 Metern auch die 50 Meter Freistil. Seitdem plagten die vierfache Europameisterin von 2006 diverse Krankheiten und Verletzungen.

Trotz einer möglichen „Klatsche“ in ihrem Heimbecken kommt für Steffen ein Startverzicht am 30./31. Oktober nicht infrage. „Es ist mir wichtig, mich zu zeigen und den vielen Gerüchten den Raum zu nehmen, dass ich aufgehört hätte“, sagte sie im Interview der „Welt am Sonntag“. „Ich muss mich Stück für Stück wieder ranarbeiten und werde wohl erst wieder im März an meine alten Leistungen anknüpfen können.“

Auch Steffens Trainer Norbert Warnatzsch dämpfte die Erwartungen. „Es ist nicht zu erwarten, dass sie Bäume ausreißt oder aufs Treppchen kommt“, sagte er der dpa. Derzeit habe der langfristige Aufbau für die die WM 2011 und Olympia ein Jahr später Vorrang. Beim dreiwöchigen Höhentrainingslager in Flagstaff/USA stand weniger das Schwimm-, als vielmehr Grundlagentraining im Vordergrund.

Steffens Lebensgefährte Paul Biedermann bereitete seine Freundin schon auf das Hinterherschwimmen beim Comeback vor. „Er sagte: Britta, du könntest ganz schön auf die Nase kriegen“, berichtete sie der „WamS“. Doppel-Weltmeister Biedermann habe einen „sehr hohen“ Anteil an ihrem Glück: „Es ist sehr beruhigend und schön zu wissen, dass es in Paul jemanden gibt, der mich unterstützt und mit dem ich mich seelenverwandt fühle. Wir haben großes Verständnis füreinander und großen Respekt voreinander.“

Nach dem Weltcup stehen für Britta Steffen noch die deutschen Meisterschaften in Wuppertal (11. bis 14. November) als Qualifikation für die EM in Eindhoven/Niederlande (25. bis 28. November) an. Auf die Teilnahme an der WM in Dubai (15. bis 19. Dezember) will Steffen im Gegensatz zu ihrem Freund Paul Biedermann verzichten.

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