Steiner mit Wut nach verpasster WM

Hamburg (dpa) · Olympiasieger Matthias Steiner hat über seine Zuschauerrolle bei den Gewichtheber-Weltmeisterschaften vor wenigen Tagen geklagt.

„Dann sieht man eben diesen Iraner, der plötzlich hier explodiert, und dann steigt noch mal die Wut ein bisschen“, sagte Steiner in der Sendung „Sport und Talk aus dem Hangar 7“ des österreichischen Fernsehsenders ServusTV.

Der Iraner Behdad Salimikordasiabi hatte im Superschwergewicht WM-Gold im olympischen Zweikampf mit 464 Kilogramm gewonnen und dabei einen Weltrekord im Reißen mit 214 Kilo aufgestellt. Steiner hatte bei seinem Olympiasieg 461 Kilo im Zweikampf geschafft.

„Es war schon sehr, sehr bitter, zumal ich in diesem Jahr in der Vorbereitung sehr, sehr gut unterwegs war“, sagte der für den Chemnitzer AC startende Heidelberger. Der gebürtige Österreicher, der wegen einer Knieoperation erst im Januar wieder trainieren kann, will auch die Europameisterschaften im April in Antalya auslassen: „Ich bin im April noch nicht fit und noch nicht konkurrenzfähig.“

Die deutsche Männermannschaft hat bei den Titelkämpfen in Paris drei Startplätze für Olympia erkämpft. Steiner ist als bester deutscher Heber erster Kandidat auf einen Platz. Zur Frage, ob er sich mehr als Deutscher oder als Österreicher fühle, meinte Steiner: „Ich habe meinen Traum in Deutschland erfüllen können, das konnte ich in Österreich nicht. Ich wäre in Österreich definitiv nicht Olympiasieger geworden, da die Strukturen gefehlt haben.“

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