Der Akku ist leer

Julia Görges hat ihren zweiten WTA-Einzeltitel verpasst. Beim Frauen-Tennisturnier im luxemburgischen Kockelscheuer verlor die 21-Jährige am Sonntag das Überraschungs-Finale gegen Roberta Vinci mit 3:6, 4:6. Zu schaffen machte der Deutschen eine Oberschenkelverletzung.

Luxemburg. (bl) Es war kein gutes Omen. Am Samstagabend verfolgte Julia Görges am Fernsehschirm, wie ihre ehemalige Tennisprofi-Kollegin Ria Sabay (gebürtige Dörnemann) in der Pro7-Show "Schlag den Raab" gegen den Entertainer unterging. Sabay holte keinen Punkt. Negativrekord bei diesem Format.

So schlimm lief es für Görges tags darauf im Endspiel des Tennisturniers in Kockelscheuer nicht. Dennoch musste sich die an Nummer acht Gesetzte nach 1:28 Stunden Spielzeit der Italienerin Roberta Vinci in zwei Sätzen geschlagen geben (3:6, 4:6).

Die 27-Jährige aus Palermo, 45. der Weltrangliste, feierte ihren insgesamt dritten WTA-Einzeltitel - den ersten in diesem Jahr. "Ich hatte heute einen guten Aufschlag und war auf jeden Ballwechsel fokussiert", sagte Vinci, die einen Siegerscheck über 26 400 Euro in Empfang nahm und im Schweinsgalopp die Halle verließ, um das Flugzeug Richtung Heimat zu erwischen.

Das Spiel von Görges dagegen war zu unkonstant. Mehrere brillante Returns wechselten sich mit zu vielen einfachen Fehlern ab. Hinzu kam eine Verletzung, die auf den linken Oberschenkel der 21-Jährigen ausstrahlte. Dreimal musste die Weltranglisten-44. aus Bad Oldesloe, die im Halbfinale Landsfrau Angelique Kerber in drei Sätzen besiegt hatte, während des Finals medizinische Betreuung in Anspruch nehmen. "Im ersten Satz spürte ich auf einmal Schmerzen im Oberschenkel. Dass ich so viele Fehler gemacht habe, lag an meiner körperlichen Verfassung. Ich ging auf dem Zahnfleisch. Und die Gegnerin war einfach besser."

Görges, die Schauspieler Hugh Grant, Sängerin Rihanna, Australien und Kinobesuche mag, kann dennoch auf ein erfolgreiches Jahr 2010 zurückblicken. "Ich habe mein Ziel, unter die Top 50 zu kommen, erreicht. Hinzu kam der erste Turniersieg in Bad Gastein, mit dem ich nicht unbedingt rechnen durfte. Nun gilt es im nächsten Jahr, weiter Konstanz in meine Leistungen zu bekommen."

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