Titel für Konzer Tennis-Talent

Konz · Perfekter Tag: Am 19. Februar wurde der Konzer Jan Porteset 16 Jahre alt und machte sich selbst das schönste Geburtstagsgeschenk. Denn just an diesem Tag feierte der junge Mann bei seinem fünften ITF-Turnier in Tunis seinen ersten Titelgewinn.

 Jan Porteset. Foto: privat

Jan Porteset. Foto: privat

(wir) Der Konzer Jan Porteset, der für den SC Andernach startet, gewann in Tunis beim ITF-Turnier mit seinem Partner Christian Hirschmüller (SC Laufen) gegen das französische Doppel Ugo Nastasi/Thomas Ramos nach einem abgewehrten Matchball mit 5:7, 6:2 und 15:13. Das Doppel hatte schon im Halbfinale überrascht, als es die favorisierten Italiener Andrea Attrice/Antonio Mastrelia deutlich mit 6:4 und 6:1 aus dem Weg geräumt hatte. "Das ist der richtige Rückenwind für die deutsche Meisterschaft", sagt Porteset, der seit gestern bei den deutschen Meisterschaften der Altersklasse U 16 am Start ist. Seine Ziele für das höchste nationale Turnier formulierte er vorsichtig: "Das Erreichen der letzten Acht wäre schon ein toller Erfolg." Die größten Chancen rechnet er sich erneut im Doppel aus, wo er mit seinem Teamkollegen Konstantin Schmitz an den Start geht.

In seinem Alter international zu spielen, bringt einige Probleme mit sich. Als Schüler der neunten Klasse der Herrmann-Staudinger-Realschule in Konz wird er freigestellt, "aber nur, so lange die Noten stimmen". Das bedeutet für ihn, den versäumten Unterrichtsstoff am Wochenende nachzuholen, denn die Turniere sind unter der Woche. Preisgelder gibt es nicht. Es gibt, da Porteset Kaderspieler ist, materielle Förderung und auch schon mal eine Übernahme der Hotelkosten, "aber die Reisen und auch andere anfallende Posten müssen wir aus eigener Tasche bezahlen", erzählt Jans Vater Detlef Porteset. Und das kann ganz schön ins Geld gehen. "Ich kann ihn ja nicht allein durch die Welt reisen lassen", sagt Detlef Porteset. Immerhin spielte der Sohn nicht nur in der näheren Umgebung wie in Luxemburg oder beim Trie rer Herrenturnier des TC Trier, sondern auch in Malta und Kenia. "Idealismus gehört dazu", sagt der Vater des hoffnungsvollen Talents, "viele Urlaubstage gehen drauf, und natürlich muss man auch Geld in die Hand nehmen." Innerhalb des halben Jahres auf der Tour hat sich Jan Porteset, Nummer 22 der deutschen Rangliste, international um rund 500 Positionen auf Platz 1105 verbessert. Natürlich soll es weiter nach oben gehen, "aber ich mache mir selbst keinen Druck, und von zu Hause bekomme ich auch keinen." Und damit ist Jan Porteset, der in Konz seine Laufbahn begann und über den TC Kenn nach Andernach wechselte, bisher sehr gut gefahren.

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