Tischtennis-Teams feiern 3:0-Siege beim WM-Start

Moskau (dpa) · Im Schongang haben Deutschlands Tischtennis-Teams einen erfolgreichen Start in die Mannschafts-Weltmeisterschaft in Moskau gefeiert. Die Herren mit Timo Boll (Düsseldorf) an der Spitze gewannen mit 3:0 gegen den EM-Zweiten Dänemark.

Die von Europameisterin Jiaduo Wu (Kroppach) angeführte Damen-Auswahl siegte mit dem gleichen Resultat gegen die USA. Im Gegensatz zu den Teams des Deutschen Tischtennis-Bundes (DTTB) traten in beiden Partien die Gegner nicht in Bestbesetzung an.

„Ich musste nicht alles geben. Nach langer Abstinenz ist es aber schön, wieder in der Box zu stehen und nicht zu Hause vor dem Fernseher zu sitzen“, kommentierte der Weltranglisten-Dritte Boll seinen ersten Auftritt im riesigen Olimpijski-Sportkomplex. 2008 und 2009 fehlte der Linkshänder wegen Verletzungen bei den WM-Turnieren. Gegen Finn Tugwell gelang ihm mit einem 3:0-Sieg ein gutes Comeback.

Bei den Dänen saß Europameister Michael Maze, der bei der EM 2009 in Stuttgart zweimal gegen Boll gewinnen konnte, nur auf der Bank. Die Skandinavier wollten von einer taktischen Maßnahme in Anlehnung an den „Herberger-Trick“ bei der Fußball-WM 1954 aber nicht sprechen. „Maze ist mit Hüftproblemen angereist und soll bis zum zweiten Match gegen Ungarn von der medizinischen Abteilung noch fit gemacht werden“, berichtete Verbands-Pressesprecher Arne Madsen.

Das favorisierte deutsche Trio ließ sich durch die unerwartete Aufstellung des Gegners nicht beirren. Der Olympia-Zweite von Peking gab nur drei Sätze ab, lediglich der deutsche Meister Christian Süß musste gegen Morten Rasmussen über die volle Distanz gehen. „Das war nicht so schlecht für mich. Mir fehlt etwas Spielpraxis“, sagte der Düsseldorfer Süß. Wegen eines Muskelfaserrisses musste er vor der WM knapp zehn Tage aussetzen.

Gegen Spanien, das unerwartet 3:2 gegen Kroatien gewann, sind Boll & Co. am Pfingstmontag erneut in der Favoritenrolle. „Wir wollen uns aber von Spiel zu Spiel steigern“, sagte Bundestrainer Richard Prause. Das gilt auch für die DTTB-Damen, die nach dem lockeren Aufgalopp gegen die jungen Amerikanerinnen in der zweiten Partie gegen Europameister Niederlande vor einer hohen Hürde stehen.

Bei den US-Girls fehlte die frühere Doppel-Weltmeisterin Gao Jun. „Das hat die Sache vereinfacht, aber ich hatte auch nie an unserem Sieg gezweifelt“, sagte die deutsche Meisterin Kristin Silbereisen aus Busenbach. „Ein Sieg zum Auftakt ist immer wichtig. Diesen Start müssen wir nutzen“, sagte Damen-Trainer Jörg Bitzigeio.

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