Reich an Silber und Erfahrung

Mit ein bisschen Abstand nach der Jugend-Europameisterschaft im Tischtennis in Istanbul (der TV berichtete) ist Anja Schuh, die erstmals in dieser Altersklasse (U 18) an den Start gegangen war, zufrieden.

Istanbul/Schillingen. (wir) "Ich komme mit einer Silbermedaille zurück. Das ist im ersten Jugendjahr ein Grund, stolz zu sein", sagte die 15-Jährige aus Schillingen (Kreis Trier-Saarburg), die in der kommenden Saison für den FSV Kroppach an den Start geht.

Deutschland war zwar als Favorit ins Finale der EM gegen Rumänien gegangen, aber es bewahrheitete sich wieder einmal, dass im Sport nicht immer der Bessere gewinnt. Als entscheidend sieht sie das Spiel ihrer Mannschaftskameradin Anna Krieghoff an. "Die gewinnt normalerweise immer gegen Andrada Vincze." Die Rumänin machte aber nicht nur "das Spiel ihres Lebens", sondern hatte im entscheidenden fünften Satz auch noch Glück mit drei Netzbällen. Um das Maß vollzumachen, verlor Kathrin Mühlbach das entscheidende fünfte Spiel nach 2:0-Satzführung. "Platz zwei ist dennoch ein toller Erfolg", sagt Schuh, die in den übrigen Wettbewerben, in denen sie früh scheiterte, feststellte: "Zwischen der Schüler- und der Jugendklasse ist ein gewaltiger Unterschied."

Erst recht, wenn man als Jüngste an den Start geht und auch noch einige andere Handicaps zu bewältigen hat. Wie im Doppel, als sie mit der Luxemburgerin Danielle Konsbrück in der zweiten Runde gegen die favorisierten Französinnen Gasnier/Leveque mit 1:3 scheiterte. "Wir haben zum ersten Mal miteinander gespielt - und das gegen ein eingespieltes Doppel."

Ähnlich waren die Voraussetzungen im Mixed und im Einzel, wo Schuh gegen Favoritinnen ebenfalls früh scheiterte. Sie konnte diesem Verlauf aber noch positive Aspekte abgewinnen. "Ich kam dann in die Trostrunde, wo ich in einigen Spielen noch wertvolle Erfahrungen sammeln konnte." Den gravierendsten Unterschied zwischen der Schüler- und Jugendklasse machte sie im taktischen Bereich aus. "In der Schülerklasse wird viel kontrollierter agiert. Dagegen geht es bei der Jugend schon richtig zur Sache, und es gehören weitaus mehr taktische Varianten zum Repertoire." Aber Schuh ist sicher: "Ich habe bei dieser EM viel gelernt. Die Erfahrungen, die ich gesammelt habe, werden sich noch auszahlen."

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