Triathlon-WM: Deutsche Teams Vierte und Fünfte

Stockholm (dpa) · Für Deutschlands Triathleten gab es bei der Sprint-WM nichts zu holen. Dabei sah es in Stockholm nach einem versöhnlichen Abschluss aus.

Im Ziel feuerte Steffen Justus wütend seine Mütze weg und fluchte, denn durch zwei Stürze mit dem Rad auf den regennassen Straßen war die sicher geglaubte Medaille im Team-Wettbewerb verspielt. Als der Saarbrücker das erste Mal wegrutscht war, hatte er als Schlussläufer das Feld noch souverän angeführt. Am Ende mussten er und seine Teamkollegen Anja Knapp, Gregor Buchholz und Anne Haug sich mit dem fünften Rang zufriedengeben. Auch das andere deutsche Team mit Kathrin Müller, Christian Prochnow, Rebecca Robisch und Franz Löschke ging leer aus, war auf Platz vier aber noch einen Rang besser als Justus und Co.

Den Titel holten sich bei der vierten WM-Auflage wie im Vorjahr die favorisierten Briten mit dem Olympia-Dritten Jonathan Brownlee. Zweite wurden die Franzosen vor den Russen. Ihr Pech am Schlusstag passte in das Bild, das die Athleten der Deutschen Triathlon Union (DTU) in Stockholm abgaben. Drei Wochen nach den Olympischen Spielen in London war Anne Haug in Schweden der einzige Lichtblick.

In der Einzel-WM am Samstag hatte die 29-Jährige als Vierte nur knapp das Siegerpodest verpasst. Nach 750 Metern Schwimmen, 20 Kilometern Radfahren und 5 Kilometern Laufen fehlten der Münchenerin vier Sekunden zu Bronze. Einen Tag später hatte die Olympia-Elfte ihr Team in der Staffel an die Spitze geführt und Justus einen Vorsprung von 28 Sekunden mitgegeben.

Insgesamt stellten die deutschen Frauen ihre Landsmänner in Stockholm klar in den Schatten. Außer Haug wussten auch Rebecca Robisch und die deutsche Sprint-Meisterin Anja Knapp als Zehnte und Zwölfte beim WM-Rennen am Samstag zu überzeugen. Den Titel hatte sich Haugs Trainingskollegin und Olympia-Zweite Lisa Norden aus Schweden vor der Niederländerin Maaike Caelers und der Chilenin Barbara Riveros Diaz gesichert. Die Schweizer Olympiasiegerin Nicola Spirig hatte auf einen Start verzichtet.

In der Männer-Konkurrenz war Justus als bester Deutscher nicht über den zwölften Platz hinausgekommen. Zwei Plätze hinter ihm landete Gregor Buchholz aus Saarbrücken. Der Olympia-Sechste Jan Frodeno (Saarbrücken) war nicht am Start.

Zum dritten Mal hintereinander wurde Jonathan Brownlee Sprint-Weltmeister. Er setzte sich in Abwesenheit seines Bruders und Olympiasiegers Alistair Brownlee durch. Zweiter wurde wie in London der Spanier Javier Gomez vor dem Franzosen Vincent Luis. Die Einzelrennen zählten auch zur Gesamtwertung der WM-Serie. Stockholm war die sechste Station des Jahres.

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