Einradfahren Einradfahrer auf virtueller Reise nach Australien
Trier · Weil der Ligabetrieb ruht, nehmen die Teams der MJC Trier an einer Kilometer-Challenge teil – und liegen deutschlandweit gut im Rennen.
Einmal quer über den Globus nach Sydney in Australien auf nur einem Rad fahren? Das klingt unglaublich, aber genau das haben sich die Akteure der deutschen Einradhockeyliga vorgenommen. Coronabedingt können auch sie schließlich ihren exotischen Lieblingssport derzeit nicht ausüben.
Da kam der Triererin Maike Werner die Idee mit der Kilometer-Challenge: Vergleichbar dem auch in Trier bekannten Stadtradeln – in einem vorgegebenen Zeitraum geht es als Gruppe oder einzeln darum, möglichst viele Kilometer zurückzulegen – fahren alle Teilnehmer möglichst lange Strecken mit ihrem Einrad. Die Ergebnisse werden dann digital gesammelt und die Besten ausgezeichnet. Alleine die Luftlinie weist bis in die australische Metropole eine Distanz von rund 17000 Kilometern auf.
Dass Einradfahren auf der Straße, auf Feldwegen oder über Stock und Stein im Wald einerseits anstrengend ist, denn Einräder haben weder Gangschaltung noch Freilauf, aber auch richtig viel Spaß macht, hat sich schnell herumgesprochen. Unter dem Titel Muni (Mountain Unicycling) gibt es hier in verschiedenen Disziplinen sogar Weltmeisterschaften.
Nach drei Wochen haben sich inzwischen fast 150 Einradsportler aus ganz Deutschland an der Aktion beteiligt und sind schon weit über 11 000 Kilometer gefahren. Ganz vorne mit dabei sind die Sportler von der MJC Trier: Der 13-jährige Luc Morrissey hat bereits rund 700 Kilometer auf den (Ein-)Radwegen der Region zurückgelegt. Damit stehen er und sein Team von den Legionären auf Platz drei der nationalen Bestenliste.
Insgesamt haben die Trierer MJC-Sportler mit ihren verschiedenen Teams schon an die 2000 Kilometer auf der gemeinsamen fiktiven Reise nach Sydney absolviert. Neben den Legionären nehmen auch die Mannschaften der Treverer, Trojaner, Römer und Gladiatoren teil. So mancher Jogger oder Spaziergänger wundert sich aktuell wohl über die artistischen Kollegen auf den heimischen Waldwegen.
„Das Messen mit den anderen und das gemeinsame Ziel motivieren mich jeden Tag, auf mein Einrad zu steigen“, sagt der elfjährige Leonard Alles, der schon rund 320 Kilometer gefahren ist und damit aktuell auf Platz sieben der nationalen Liste steht. Seine Teamkollegin Maike Werner freut sich, dass ihre Idee so viel Anklang gefunden hat: „Die Kilometer-Challenge bietet nicht nur die Möglichkeit sportlich aktiv zu bleiben, sondern fördert auch den Kontakt unter den Sportlern“.
Die Aktion läuft noch bis Weihnachten, dann wollen die Einradfahrer (virtuell) in Down Under angekommen sein.
