Trost für deutsche Triathleten: Team WM-Dritter

Lausanne (dpa) · Zum Abschluss der Sprint-WM hatten die deutschen Triathleten am Genfer See doch noch einen Grund zum Feiern. Nachdem sie in den Einzel-Entscheidungen in Lausanne erneut Top-Platzierungen verpassten, holte das Quartett im Team-Rennen Bronze - trotz einer Zeitstrafe.

Nur die favorisierten Briten und Titelverteidiger Schweiz waren schneller als die vier Deutschen Anja Dittmer (Neubrandenburg), Maik Petzold (Bautzen), Svenja Bazlen (Waiblingen) und Steffen Justus (Schramberg). Das zweite deutsche Team mit Kathrin Müller (Witten), Christian Prochnow (Witten), Rebecca Robisch (Fürth) und Jonathan Zipf (Saarbrücken) kam bei der zum dritten Mal ausgetragenen WM auf den fünften Rang. Der Team-Wettbewerb soll möglicherweise 2016 zum olympischen Programm gehören.

In den Einzel-Wettbewerben fehlt es hingegen weiter an herausragenden Ergebnissen in diesem Jahr. Zipf mit Platz sieben und Prochnow auf Rang neun sorgten für die besten Resultate. „Das war ein hartes Rennen. Vom ersten Meter an wurde Gas gegeben“, sagte der 25 Jahre alte Zipf. Patzer bei den Wechseln hatten möglicherweise eine noch bessere Platzierung verhindert. Lob kam von DTU-Sportdirektor Wolfgang Thiel: „Was sie gezeigt haben, war definitiv stark, und mit dem Gesamtergebnis kann ich deswegen auch zufrieden sein.“

Olympiasieger Jan Frodeno fehlte am Start. Der 30 Jahre alte Saarbrücker hatte seine Teilnahme wegen eines grippalen Infekts abgesagt. Die anderen deutschen Männer blieben hinter den Erwartungen: Petzold wurde 17., Vize-Weltmeister Justus - ebenso wie Frodeno für Olympia 2012 in London qualifiziert - wurde 26., zeigte dafür im Team eine starke Vorstellung und rettete die Medaille. Gregor Buchholz aus Potsdam, im Vorjahr noch WM-Sechster, erreichte als 36. das Ziel.

Die Frauen blieben ohne Top-Ten-Platz im Einzel. Anja Dittmer, die sich vor zwei Wochen in London zum vierten Mal für Olympische Spiele qualifiziert hatte, bestätigte allerdings mit dem zwölften Rang ihre gute Form. Svenja Bazlen wurde 14. vor Rebecca Robisch.

Die Titel holten sich der Brite Jonathan Brownlee und Barbara Riveros Diaz, die als erste Chilenin eine Triathlon-WM gewann. Wie schon im Vorjahr setzte sich der 21-jährige Brownlee nach 750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und fünf Kilometer Laufen durch. Er verwies den Spanier Javier Gomez, Weltmeister über die doppelt so lange olympische Distanz, auf Rang zwei. Dritter wurde Brownlees Bruder Alistair. Die beiden trugen zudem zum Team-Titel bei.

Das Ergebnis der Sprint-WM zählte auch für die Gesamtwertung der World Championship Series. Lausanne war die sechste von sieben Stationen. Chancen auf den Titel haben die deutschen Athleten in Peking beim WM-Finale am 10./11. September nicht mehr. In den Gesamtklassements dominieren die Briten: Bei den Männern liegt Alistair Brownlee vor seinem Bruder Jonathan in Führung, bei den Frauen ist Helen Jenkins ganz vorn.

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