Turn-Olympiasieger Hamm erklärt Rücktritt

Indianapolis (dpa) · Vier Monate vor den Olympischen Spielen in London hat der amerikanische Ausnahme-Turner Paul Hamm seinen Rücktritt vom Leistungssport erklärt. 2004 hatte Hamm als bislang einziger US-Amerikaner die olympische Goldmedaille im Mehrkampf gewonnen und war 2003 in Aarhus Allround-Weltmeister geworden.

„Meine Karriere hat meine Erwartungen weit übertroffen. Ich hoffe, meine sportlichen Leistungen werden in Erinnerung bleiben. Ich werde dem Turnen immer verbunden bleiben“, erklärte Hamm am Dienstag (Ortszeit). Bis zuletzt hatte er auf einen erneuten Olympia-Start gehofft. Doch zahlreiche Verletzungen in den vergangenen Jahren hatten einen systematischen Formaufbau verhindert. „Ich habe beschlossen, mein Training zu stoppen und meine Bemühungen im Kampf um einen Platz im US-Olympia-Team aufzugeben“, teilte Hamm mit.

„Hamm hat Beispielloses für unser Land getan“, würdigte der Präsident des US-Verbandes, Steve Penny, die Leistungen des 29-Jährigen. „Er hat nicht nur individuellen Erfolg genossen, sondern die Messlatte für das Turnen in unserem Land hoch gelegt“, so Penny.

Hamms Olympiasieg 2004 hatte wegen eines Kampfrichterfehlers zum Nachteil des drittplatzierten Südkoreaners Yang Tae-Young vor allem in dem asiatischen Land für heftige Empörung gesorgt. Erst nach einer Entscheidung des Internationalen Sportgerichtshofes CAS durfte Hamm seinen Titel behalten. Der Weltturnverband FIG hatte die Klage der Südkoreaner unterstützt, weil Yang 0,1 Punkte am Barren zu wenig gegeben wurden, die das Mehrkampf-Ergebnis entscheidend verändert hätten.

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