Vitals Spaß-Formel belebt deutsche Volleyballer

Sofia (dpa) · Er kam, sah - und seitdem läuft es wieder bei den deutschen Volleyball-Männern. „Es ist ein Glücksfall, dass wir Vital Heynen bekommen haben“, schwärmte Präsident Werner von Moltke vom Deutschen Volleyball-Verband (DVV) angesichts des gelungenen Einstands seines neuen Bundestrainers.

„Das war ja nicht eingeplant, dass es gleich so gut klappt. Die sind ja erst seit drei, vier Wochen zusammen“, bilanzierte von Moltke mit Blick auf den starken Auftritt beim europäischen Qualifikationsturnier für die Sommerspiele zufrieden.

Erst Ende Februar hatte der Belgier Heynen die Nachfolge des ungeliebten Raúl Lozano angetreten, der im Zuge der desaströsen EM 2011 mit Platz 15 gehen musste. Und der Vater von drei Kindern ging gleich ungewöhnliche Wege: Zum ersten Lehrgang für das große Ziel Olympia versammelte er seine Rumpfauswahl im belgischen Maaseik - immerhin musste Heynen mit seinem dortigen Vereinsteam noch rasch den Meistertitel holen. Schlüsselspieler wie Angreifer Georg Grozer stießen erst mit deutlicher Verspätung zum Team.

„Normalerweise benötigt man sechs Wochen Vorbereitung, wir hatten eigentlich nur eine richtige“, konstatierte der neue Bundestrainer. Doch Klagen ist nicht seine Sache, viel lieber will Heynen einfach nur Spaß. „Ich bin ein Liebhaber von Spaß-Haben, die Spieler müssen gerne trainieren“, sagt der 42-Jährige. „Ich will die Spieler besser machen. Die Spieler sind das wichtigste Element der Nationalmannschaft - wichtiger als der Trainer.“

Heynens Spaß-Formel scheint zu funktionieren. Wie verwandelt präsentierten sich die DVV-Männer beim Turnier in Bulgarien, statt Frust wie noch unter Lozano war plötzlich Freude zu spüren. „Die Atmosphäre im Team ist einfach super“, sagte Routinier Jochen Schöps. Teamkollege Marcus Popp schwärmte: „Wenn man so zusammenspielt - das ist ein super Gefühl. Das ist es, warum ich Volleyball spiele.“

„Er macht das sehr gut. Er spricht einfach die Sprache der Athleten“, erklärt DVV-Präsident von Moltke. Im gesamten Team werde sich geduzt, „aber es ist keine Kumpanei. Und Vital Heynen ist eine Respektsperson - ohne das ständig demonstrieren zu müssen.“ Ein Schelm, wer das als nachträglichen Seitenhieb auf Heynens eigenwilligen Vorgänger Lozano versteht.

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