Volleyballer schüren WM-Hoffnungen

Kattowitz (dpa) · Wie auch den WM-Fußballern blieb ihnen der ganz große Coup verwehrt, doch die deutschen Volleyballer können nach ihrem starken Weltliga-Auftritt voller Zuversicht auf die WM in zweieinhalb Monaten blicken.

„Die Bilanz ist doch sehr positiv. Niemand hat erwartet, dass wir nach der langen Pause so durchstarten“, freute sich Kapitän Björn Andrae über das gelungene Weltliga-Comeback nach sechs langen Jahren in der zweiten Reihe des Welt-Volleyballs.

Sieben Siege, nur fünf Niederlagen und ein unerwarteter zweiter Platz noch vor Europameister Polen: Zwar müssen die Männer des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) weiter auf ihren ersten Sprung zur Weltliga-Endrunde warten, doch so nah wie im WM-Jahr war die absolute Weltspitze noch nie. Selbst gegen den Europameister konnten die deutschen Volleyballer um Top-Angreifer Georg Grozer drei von vier Spielen gewinnen - sogar im Hexenkessel von Kattowitz ließen sich die Mannen von Bundestrainer Raúl Lozano zumindest beim ersten Auftritt in Polen nicht einschüchtern.

„Wir sind als Mannschaft zusammengewachsen. Wir sind ein gutes Team geworden“, beschrieb Punktegarant Grozer nach zwölf Weltliga-Spielen den Aufwärtstrend im deutschen Lager. „Manchmal machen wir noch zwei oder Fehler zu viel - wie in einigen Sätzen gegen Kuba. Daran müssen wir jetzt noch bis zur WM arbeiten. Wenn wir das eine oder andere noch rauskriegen, haben wir die gleiche Qualität wie die besten Mannschaften“, sagte der Angreifer mit Blick auf den Saisonhöhepunkt.

„Da ist noch ein Unterschied. Da ist noch ein Stück, was wir vor uns haben“, hatte Bundestrainer Lozano nach den beiden unerwarteten Auftaktsiegen vor einem Monat gegen Polen die Euphorie im deutschen Lager gedämpft. Und der erfahrene Coach sollte Recht behalten: Gegen Gruppensieger und Endrundenteilnehmer Kuba gab es für die DVV-Männer nichts zu holen, gerade bei den entscheidenden Ballwechseln musste das junge deutsche Team Lehrgeld bezahlen. „Um das zu lernen, ist die Weltliga da“, erkannte Zuspieler Patrick Steuerwald.

Doch nach und nach wird der Abstand zu den ganz Großen immer geringer. „Wir haben geschlagen, wen wir schlagen mussten“, erklärt Kapitän Andrae. Die nächste Reifeprüfung wartet auf die deutschen Volleyballer nun von Ende September an - bei der WM in Italien.

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