Wahl zu Deutschlands Sportlern des Jahres Gesa Krause tanzt über die (virtuelle) Bühne

BADEN-BaDEN/TRIER · Zum zweiten Mal in Serie gewann Weitspringerin Malaika Mihambo die Wahl zu Deutschlands Sportlerin des Jahres. Bei den Männern siegte Eishockey-Star Leon Draisaitl. Als beste Mannschaft wurden die Fußballer des FC Bayern München gewählt. Auch eine Sportlerin, die für einen Verein aus der Region antritt, zählte zu den Siegern.

  Im leeren Kurhaus von Baden-Baden moderierten Katrin Müller-Hohenstein (links) und Rudi Cerne (rechts) die Sportler-des-Jahres-Gala. Vorne ist der Regietisch mit Siegerin Malaika Mihambo auf den Bildschirmen zu sehen.

Im leeren Kurhaus von Baden-Baden moderierten Katrin Müller-Hohenstein (links) und Rudi Cerne (rechts) die Sportler-des-Jahres-Gala. Vorne ist der Regietisch mit Siegerin Malaika Mihambo auf den Bildschirmen zu sehen.

Foto: dpa/Tom Weller

Am Ende tanzte sie doch über die (virtuelle) Bühne des Bénazet-Saals im prächtigen Kurhaus von Baden-Baden. In ausgesprochen „vorbildlicher“ Weise und so, als ob sie wie in vielen Jahren zuvor leibhaftig anwesend gewesen wäre. Gesa Krause, Hindernis-Europameisterin, WM-Dritte, Mitglied des Vereins Silvesterlauf Trier und seit Sonntagabend auch ein echtes „Vorbild für den Sport“: Mit diesem Preis, verliehen vom Deutschen Sparkassen- und Giroverband,  wurde das Team Deutschland (siehe Info), dem die 28-jährige Athletin angehört, bei der 74. Gala Sportler des Jahres in Baden-Baden bedacht.

Hätte man nicht gewusst, dass aus dem in jedem Jahr festlich hergerichteten Saal für 700 Personen mit erwartungsfroh gestimmten Menschen ein wie aus dem Nichts aufgebautes Studio geworden wäre – kein Mensch hätte einen Unterschied gemerkt. Der Sportler des Jahres, das seit dem Jahr 1947 gefeierte Familienfest des deutschen Sports, hatte optisch auch im Corona-Jahr 2020 kaum etwas  von seiner Faszination verloren.

Eine hellerleuchtete Bühne mit Katrin Müller-Hohenstein und Rudi Cerne im „feinsten Zwirn“ und bei bester Laune. Und doch war es in diesem Jahr eine Veranstaltung, die so völlig anders war als die unvergesslichen Vorgänger. Das Virus, das die Welt seit fast einem ganzen Jahr in Atem hält, machte auch vor der Gala in der Kurstadt nicht Halt. Mehr Abstand, mehr virtuelle Beigaben, kein Gedränge, Sportler light, aber gewiss kein Sportlerleid. So wie Vorjahressiegerin Malaika Mihambo, die mit dem Youtube-Projekt „Malaikas Herzsprung“ ein rührendes Stück menschlicher Solidarität für die Jüngsten geschaffen hatte, die von Corona ausgegrenzt worden waren. Und die damit zu ihrer eigenen Nachfolgerin wurde. „Diese Aktion war etwas ganz Besonderes, sie hat sehr viel Spaß gemacht“, bewertete sie ihre eigene Inszenierung und fügte an: „Das Wichtigste ist, dass man als Sportlerin in dieser Situation die Motivation beibehält und das auch an Kinder weitergibt.

Oder wie Leon Draisaitl, der „Deutschland-Export“, welcher in der härtesten Eishockey-Liga der Welt Puck, Schläger und Gegner beherrscht wie kein anderer. Und der als zweiter Mannschaftssportler nach Dirk Nowitzki (2011) auch den Einzeltitel holte. „Ich bin sehr stolz auf diesen Titel. Aber ohne die Hilfe vieler Menschen in meinen Leben wäre das nicht möglich“, bekannte der aus dem kanadischen Edmonton zugeschaltete 25-Jährige.

Wie die „Raupe Nimmersatt“ gebärdeten sich die Münchner Bayern, die 2020 zum Maß aller Dinge mit dem runden Leder wurden. „Es ist eine große Ehre, bei der ZDF-Gala als Mannschaft des Jahres ausgezeichnet zu werden. Dies ist der Lohn für ein herausragendes Jahr, in dem der FC Bayern gewonnen hat, was es im Fußball zu gewinnen gibt“, gab Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge zu Protokoll.

Zum ersten Male wurden auch die Legenden der vorangegangenen Dekade gefeiert:  Biathlon-Königin Magdalena Neuner, Basketball-Dominator Dirk Nowitzki und das Beachvolleyball-Team Laura Ludwig / Kira Walkenhorst. Alle hoffen auf das neue Jahr und auf internationale Großereignisse – und auf die Sportler-des-Jahres-Gala Nr. 75 am 19. Dezember 2021 im dann hoffentlich wieder festlich geschmückten und auch gut besetzten Kurhaus.

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