Wasserballer gewinnen EM-Spiel gegen Russland

Zagreb (dpa) · Deutschlands Wasserballer haben bei der Europameisterschaft in Zagreb das Tor zum Viertelfinale aufgestoßen. Das Team von Bundestrainer Hagen Stamm besiegte Russland im Schlüsselspiel um einen der ersten drei Plätze der Vorrundengruppe B 7:6 (2:0, 1:3, 2:2, 2:1).

„Das war psychologisch ein extrem wichtiger Sieg bei so vielen angeschlagenen Spielern“, sagte Stamm. „Der Ruhetag ist sehr wichtig für uns, dann können alle ausruhen.“ Zu den bisherigen Sorgenkindern gesellte sich Torwart Alexander Tchigir. Der 41-Jährige musste nach dem dritten Viertel mit einer Verletzung am linken Auge ausgewechselt werden. „Es ist keine OP erforderlich, es gibt keine Einblutung, und es besteht keine Gefahr fürs Augenlicht“, sagte Team-Manager Michael Zellmer der Nachrichtenagentur dpa.

„Für einen Einsatz gegen Mazedonien sieht es aber eher düster aus“, meinte Zellmer. Torwart-Urgestein Tchigir von den Wasserfreunden Spandau wurde nach einem Schuss gegen sein Auge im letzten Viertel gegen Russland durch seinen Teamkollegen Roger Kong hervorragend vertreten. „Er hat uns den Sieg gerettet“, lobte Stamm. Kong hielt mit hervorragenden Reflexen drei von vier Bällen und damit den Sieg fest.

Moritz Oeler von den Wasserfreunden Spandau war in Kroatiens Hauptstadt mit drei Toren erfolgreichster Werfer. Die weiteren Treffer erzielten Kapitän Marc Politze (CN Posillipo Neapel/2), Tobias Kreuzmann (ASC Duisburg/1) und Trainersohn Marko Stamm, der an seinem 22. Geburtstag Deutschland 1:0 in Führung gebracht hatte. Nächster deutscher Gegner ist am Mittwoch (13.00 Uhr) Mazedonien, das sich zum Auftakt überraschend 10:9 gegen Russland durchgesetzt hatte.

Die Personaldecke bleibt sehr dünn. Ob Paul Schüler (Duisburg) nach seinem Nasenbeinbruch spielen kann, ist ebenso fraglich wie der Einsatz Tchigirs. Kapitän Politze quälte sich nach seiner fiebrigen Erkältung: „Ich war eine Woche nicht im Wasser. Wir sind alle total fertig, weil wir kaum auswechseln können.“ Bundestrainer Stamm nahm die Krankheitswelle mit Galgenhumor. „Eigentlich müssten alle jetzt 48 Stunden durchschlafen.“

Deutschland war im ersten Spiel Olympiasieger Ungarn 8:10 unterlegen. Der EM-Sechste muss wenigstens Gruppen-Dritter werden, um einen der drei noch zu vergebenden Plätze für die Weltmeisterschaft 2011 zu ergattern. In Schanghai werden die Olympia-Startplätze für 2012 vergeben. Die deutschen Frauen starten am 31. August gegen Vize-Europameister Spanien ins EM-Turnier.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort