Wasserballer mit 3:17 - Frauen ohne WM-Ticket

Zagreb (dpa) · Historische Pleite der Männer im bedeutungslosen Gruppen-Finale, Vorrunden-Aus und verpasstes WM-Ticket für die Frauen: Die deutschen Wasserball-Teams haben bei der Europameisterschaft in Zagreb ein erfolgloses Wochenende erlebt.

Beim 3:17 (2:4, 0:5, 0:2, 1:6) gegen Weltmeister Serbien kassierte das Männer-Team im 15. Vergleich mit dem Turnierfavoriten die höchste Schlappe und geht ohne Rückenwind ins Viertelfinale. Die Frauen erreichten beim 10:10 (4:3, 3:2, 1:1, 2:4) gegen Ungarn zwar einen Achtungserfolg, verpassten aber als Vorrundenletzte im Gegensatz zu den Männern die direkte Qualifikation für die WM 2011 in Shanghai.

Gegen Serbien ergab sich der WM-Sechste nach dem ersten Viertel zu schnell und war nur noch ein Trainingspartner. „Heute hat sich eine Frauen-Mannschaft ins Männerturnier verirrt“, sagte Bundestrainer Hagen Stamm gewohnt drastisch. „Damit will ich nichts gegen Frauen- Wasserball sagen.“ Auch die Spieler übten Selbstkritik. „Das war einfach inakzeptabel. Wir müssen das ganz schnell abhaken“, sagte Tobias Kreuzmann.

Deutschland hatte mit dem Zwischenrundeneinzug bereits das Ticket für die WM 2011 in Shanghai gesichert und spielt gegen Italien. Der Zweite der Gruppe A unterlag Gastgeber Kroatien 5:8. Titelverteidiger Montenegro spielt gegen Serbien, die Gruppensieger Kroatien und Ungarn stehen direkt im Halbfinale am.

Mit der besten Turnierleistung standen die deutschen Frauen gegen den Favoriten Ungarn kurz vor einer Überraschung. Nach den zwei Vorrunden-Niederlagen zuvor hätte nur ein Sieg den Sprung unter die besten Sechs und gleichzeitig das WM-Ticket gesichert. „Die Mannschaft hat alles richtig gemacht. Aber nun sind wir alle bitter enttäuscht“, sagte Bundestrainer Rene Reimann nach dem ersten Unentschieden im 38. Vergleich gegen Ungarn. Bei seinem Team flossen die Tränen nach dem verpassten Coup gegen den Weltmeister von 2005.

Nach dem 10:12 gegen Spanien und einem 10:17 gegen Olympiasieger Niederlande spielt der WM-Zehnte gegen Gastgeber Kroatien um die EM-Plätze sieben und acht. Seit 1997 hat es Deutschland bei einer EM nicht mehr unter die besten Sechs geschafft.

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