Wasserspringer Hausding im EM-Finale

Budapest (dpa) · Während Wasserspringer Patrick Hausding bei der Europameisterschaft in Budapest mit berechtigten Medaillenhoffnungen ins Finale vom Ein-Meter-Brett geht, war sein Teamkollege Pavlo Rozenberg untröstlich.

Wie bei der WM 2009 verpatzte der Aachener, der bei der letzten EM noch Bronze geholt hatte, im Vorkampf bei einem Sprung seinen Anlauf. Weil er seinen vorletzten Sprung nicht ausführen konnte, kassierte Rozenberg eine Nullnummer und gab damit den eigentlich sicheren Finaleinzug noch aus der Hand.

Hausding hatte dagegen starke Nerven und zog trotz reduziertem Trainings in der Vorbereitung als Vorkampfzweiter mit 396,80 Punkten souverän in den Endkampf der besten zwölf ein. „Ich bin mit Rang zwei sehr zufrieden. Aber ich habe noch Luft nach oben und kann im Finale besser springen“, sagte der Olympia-Zweite und Europameister im Turm-Synchronspringen. Hausding, der als erster Springer überhaupt bei allen fünf EM-Entscheidungen an den Start geht und zwei Medaillen anpeilt, hatte aber auch kleine Schwächen.

Vor allem bei seinem schwersten Sprung, einem dreieinhalbfachen Salto vorwärts gehechtet, wackelte auch er beim Anlauf. Es war das erste Mal, dass Hausding diesen Sprung zeigte. „Im Finale werde ich ihn besser springen, ich bin sehr optimistisch“, sagte der 21-Jährige, der wegen seiner Bundeswehr-Grundausbildung in diesem Jahr weniger Trainingssprünge absolvieren konnte. Auch Wassersprung-Bundestrainer Lutz Buschkow zollte seinem Athleten Respekt: „Patrick hat noch Reserven gelassen und ist ganz sicher in der Lage, um die Medaillen mitzuspringen.“

Rozenberg kämpfte nach seinem bitteren Aus als 27. (270,20 Punkte) dagegen mit den Tränen und wurde nach seinem Ausscheiden von seinem Vater und Coach Boris Rozenberg getröstet. „Es ist schade für ihn, er hatte das Finale locker drauf“, meinte Hausding. Für Rozenberg war das Missgeschick ein unschönes Déjà-vu. Bei der WM 2009 in Rom war er auf dem 3-Meter-Brett nach einem missratenen Anlauf ins Wasser gefallen und nach der Vorrunde ebenfalls rausgeflogen. Nach dem Wettkampf in Budapest zog sich der 27-Jährige erstmal zurück und wollte nichts zu seinem Aus sagen.

„Vielleicht wollte er zu viel und war übermotiviert“, meinte Buschkow. „Beide, Trainer und Springer, wollen immer sehr viel, vielleicht fehlte da die Lockerheit.“ Rozenberg war schon nervös in den Wettkampf gegangen und zeigte immer wieder Schwächen. Der Kopfsprung kurz vor Schluss war dann der traurige Höhepunkt.

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