Wasserspringerin Kurjo EM-Dritte vom Turm

Turin (dpa) · Wasserspringerin Maria Kurjo hat bei den Europameisterschaften den dritten Platz vom Turm erreicht und dem deutschen Team damit die erste Medaille in Turin beschert.

Die 21-jährige Berlinerin, deren Karriere nach einem Sprung-Unfall beim Grand Prix in Rostock im Februar 2010 auf der Kippe gestanden hatte, musste nur zwei Springerinnen den Vortritt lassen. Der Titel ging an die Italienerin Noemi Batki, Silber holte sich die Russin Julia Koltunowa. Nora Subschinski aus Berlin belegte den siebten Platz. Titelverteidigerin Christin Steuer (Riesa) hatte den Wettkampf wegen der Folgen ihres Nasenbeinbruchs ausgelassen.

„Es ist schon eine gewisse Genugtuung eine Medaille zu gewinnen“, sagte Kurjo, die sich in einem Final-Durchgang mit reichlich Patzern der Konkurrenz behauptete. Die EM-Vierte von 2009 war bei dem Meeting in Rostock vor einem Jahr mit der Stirn an die Absprungplattform aus Beton geknallt, bewusstlos im Wasser gelandet und hatte lange mit den Folgen zu kämpfen gehabt. Auf diesen Sprung verzichtete sie jetzt in Turin. „Ich habe während des ganzen Wettkampfes nicht zur Anzeigetafel geschaut und wusste nicht wie ich liege“, sagte die EM-Dritte - ihre erste internationale Medaille. Nach zwei von fünf Sprüngen hatte Kurjo sogar in Führung gelegen.

Subschinski musste nach dem vierten Sprung vom Turm alle Medaillenträume begraben. Beim dreieinhalbfachen Salto rückwärts gehockt war sie nicht rechtzeitig vor der Eintauchphase fertig geworden. „Am liebsten wäre ich gar nicht mehr aufgetaucht“, sagte die Berlinerin enttäuscht.

Nach Platz vier in der Team-Konkurrenz blieben die deutschen Wasserspringer auch im ersten Wettbewerb vom Ein-Meter-Brett erwartungsgemäß ohne Edelmetall. Stephan Feck aus Leipzig belegte, nachdem ihm der zweieinhalbfache Salto rückwärts gehockt missglückt war, den fünften Rang. Es siegte der Russe Jewgeni Kusnezow vor dem ukrainischen Favorit Illja Kwascha. Dritter wurde der Franzose Matthieu Rosset. EM-Neuling Oliver Homuth (Berlin) war als 15. im Vorkampf ausgeschieden.

„Da ich aus dem Training heraus gesprungen bin, war das gar nicht so schlecht“, sagte Feck, der sich vor allem auf den Synchron-Wettbewerb vom Drei-Meter-Brett konzentriert. Ein wenig haderte der EM-Zweite von Budapest im Synchron-Springen wegen seines Patzers beim vierten Sprung. „Das hätte nicht sein müssen.“ Bei den Europameisterschaften vor sieben Monaten in Ungarn hatte Patrick Hausding vom Einer noch überraschend Silber gewonnen. In Turin konzentriert er sich auf die olympischen Disziplinen und war deshalb nicht am Start.

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