Weltliga als Härtetest für Volleyballer

Frankfurt/Main (dpa) · Endlich soll der Sprung zur lukrativen Weltliga-Endrunde her, doch im Olympia-Sommer wird für Deutschlands Volleyballer selbst das Millionenspiel zur Nebensache.

„Klar wollen wir so weit wie möglich nach vorne, aber das Wichtigste ist erst einmal die Olympia-Qualifikation“, betont Kapitän Björn Andrae vor dem diesjährigen Weltliga-Auftakt der deutschen Männer. Dafür dürfte das Heimspiel am Wochenende in Frankfurt/Main der perfekte Härtetest sein: Vor allem mit Argentinien und Bulgarien warten hochkarätige Gegner auf die Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV). Warmspielen für Olympia ist angesagt.

Bereits zum neunten Mal dürfen die deutschen Männer im Wettbewerb der weltbesten 16 Nationalteams aufschlagen, doch noch nie kamen sie über die Vorrunde hinaus. Diesmal soll alles anders werden: „Die Weltliga ist dazu da, um ins Finalturnier einzuziehen“, erklärt Nationalspieler Denis Kaliberda nüchtern. Bei der Endrunde in Sofia Anfang Juli könnte dann auch richtig Geld verdient werden, allein der Sieger erhält eine Million US-Dollar.

Doch im Olympia-Sommer ist Geld eben längst nicht alles. Vor knapp zwei Wochen verpasste die Auswahl des neuen Bundestrainers Vital Heynen beim europäischen Qualifikationsturnier denkbar unglücklich den vorzeitigen Sprung nach London. Nun bleibt nur noch das Heimturnier in zwei Wochen in Berlin - alles ist beim DVV auf diese letzte Qualifikationschance ausgerichtet. Da wird selbst die Weltliga zum willkommenen Testlauf. „Eine bessere Vorbereitung für die Qualifikation gibt es wohl nicht“, erkennt Andrae. Auftaktgegner der deutschen Männer ist am Freitag Portugal, ganz schwere Brocken warten am Samstag und Sonntag mit Argentinien und Bulgarien.

Der bereits für Olympia qualifizierte Weltranglisten-Achte aus Südamerika will die Weltliga zur Vorbereitung auf London nutzen. Und Bulgarien dürfte auf Wiedergutmachung brennen: Immerhin musste der Weltranglisten-Neunte vor zwei Wochen daheim eine herbe Niederlage gegen die DVV-Männer hinnehmen - und muss nun im Kampf um London ebenfalls nachsitzen. Doch Bangemachen gilt nicht im deutschen Team: „Wir haben schon jetzt eine starke Mannschaft, die in der Lage ist, sehr gut zu spielen“, sagt Angreifer Georg Grozer. Und überhaupt: „Ich hasse es zu verlieren.“

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