Wenig Lichtblicke: Ruderer mit mäßiger Bilanz

Luzern (dpa) · Den deutschen Ruderern steht bis zur WM noch reichlich Arbeit ins Haus. Sieben Wochen vor den Titelkämpfen in Bled blieben bei der Generalprobe auf dem Luzerner Rotsee noch viele Wünsche offen.

Lediglich sieben Boote haben sich beim letzten Weltcup des Jahres für die 14 Endläufe in den olympischen Klassen qualifiziert. Zu den wenigen Lichtblicken des Deutschen Ruderverbandes (DRV) zählten der Männer-Doppelzweier und der Vierer ohne Steuermann, die ihre Halbfinalrennen in überzeugender Manier gewannen. „Ganz zufrieden sind wir damit nicht“, bekannte DRV-Cheftrainer Hartmut Buschbacher.

Ein Tag nach dem knappen Vorlaufsieg des Deutschland-Achters, der damit auf direktem Weg in das Finale einzog, gab es aus deutscher Sicht viel Schatten. So brach der nach einem Verletzungsfall kurzfristig umbesetzte leichte Vierer ohne Steuermann im Schlussspurt ein und verpasste den Einzug in den Endlauf. Vor allem die einstmals starken DRV-Frauen schwächeln: Lediglich der Doppelvierer und der bisher wenig überzeugende Frauen-Achter kämpfen in Luzern um eine Medaille, in den anderen vier Bootsklassen ist der DRV nur Zuschauer. „Vor allem im Bereich Frauen-Riemen treten wir seit Olympia auf der Stelle“, klagte Buschbacher.

Immerhin gab es für den Cheftrainer auch Grund zur Freude. So dominierte der Männer-Doppelzweier trotz Handicaps die Konkurrenz. Nach der Verletzung des ehemaligen Weltmeisters Eric Knittel (Berlin) sprang Hans Gruhne (Potsdam) ein und gewann mit seinem Bootspartner Stephan Krüger (Rostock) in überzeugender Manier das Halbfinale.

Ähnlich souverän trumpfte der Vierer ohne Steuermann auf. Bei ihrem Start-Ziel-Sieg wehrte die aus dem Achter in den Vierer beorderte Mannschaft um Schlagmann Sebastian Schmidt (Mainz) die Angriffe der Konkurrenz scheinbar mühelos ab. „Wir waren überrascht, dass es wieder so deutlich war. Ich sehe die Chance, ganz vorne zu landen“, sagte Schmidt.

In Abwesenheit des deutschen Meisters Marcel Hacker, der aufgrund von Rückenbeschwerden auf einen Start verzichtet hatte, schlug sich Falko Nolte im erlesenen Feld der Weltklasse-Skuller achtbar. Der Einer-Fahrer aus Potsdam musste sich im Halbfinale allerdings mit Rang vier begnügen.

Für einen versöhnlichen Schlussakkord könnte der Deutschland-Achter am Sonntag sorgen. Der Titelverteidiger will im Finale seine seit Peking 2008 anhaltende Erfolgsserie fortsetzen. Allerdings bekam die Crew um Schlagmann Kristof Wilke (Radolfzell) schon beim knappen Vorlaufsieg am Freitag zu spüren, dass die Konkurrenz ein Jahr vor den Olympischen Spielen von London stärker wird. Der Vorsprung auf die Amerikaner betrug nur eine Luftkastenlänge. „Wir wissen, dass wir uns im Finale steigern müssen“, sagte Steuermann Martin Sauer (Berlin) voller Hoffnung auf den 27. Sieg nacheinander.

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