WM-Bewährung für junges Volleyball-Team in Fernost

Matsumoto (dpa) · Von einer Medaille wagen sie nicht einmal zu träumen, das große Ziel der jungen deutschen Volleyballerinnen bei der Weltmeisterschaft in Japan ist bescheidener. „Wir wünschen uns, unter die ersten Acht zu kommen“, sagte Diagonalangreiferin Margareta Kozuch.

Platz acht wäre immerhin drei Ränge besser als beim Weltchampionat vor vier Jahren. „Die letzten Acht sind unser Ziel“, erklärte auch Bundestrainer Giovanni Guidetti. Insgeheim liebäugelt er vor dem Start am 29. Oktober gegen Kasachstan sogar mit noch etwas mehr: „Ganz tief in meinem Herzen habe ich den Traum vom vierten Platz, aber das ist wirklich nur ein ganz verborgener Wunsch.“ 1974 und 1986 konnte die Auswahl der damaligen DDR diesen Platz belegen. Es war das bislang beste Abschneiden deutscher Volleyballerinnen bei WM-Turnieren seit 1952.

Es ist keine Tiefstapelei, sondern Realitätssinn, den der Coach und die junge Auswahl des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) zum Ausdruck bringen. Denn schon die Vorrunde, die das DVV-Team in Matsumoto bestreitet, hat es in sich. Auf Kasachstan folgen als weitere Gruppengegner der dreimalige Olympiasieger Kuba, der Olympia- Zweite USA sowie Kroatien und Thailand. „Es gibt keine Mannschaft, gegen die wir nicht gewinnen können, wir können aber auch gegen alle verlieren“, sagt Guidetti. Es gebe aktuell weder „Übermannschaften“ im Frauen-Volleyball, aber eben auch keine Teams mehr, „gegen die man im Schongang gewinnt“, so der Italiener.

Die Generalprobe für das Auftaktspiel gegen Kasachstan ist zum Abschluss der intensiven Vorbereitung in Japan geglückt. Am Dienstag gab es in Tokio gegen den Europameisterschafts-Dritten Polen einen 3:2-Erfolg. Nahziel der deutschen Mannschaft ist der Einzug in die Zwischenrunde, dazu ist Platz vier in der Gruppe nötig. „Wir denken Schritt für Schritt“, sagte Zuspielerin Kathleen Weiß zur Marschroute in Fernost, wo sich die deutsche „Girl-Group“ Rückenwind auf dem Weg zu den Olympischen Spielen 2012 in London holen will. Die WM dauert bis zum 14. November.

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