Wyludda: „Wollte Spaß haben - und den hatte ich“

London (dpa) · Ilke Wyludda musste sich immer wieder umsehen im riesigen Stadion, als ob sie das alles kaum glauben könne. „Ich genieße das schon“, sagte die beinamputierte Werferin kurz nach ihrem Kugelstoß-Wettkampf und Rang fünf. E

ine Medaille sprang nicht heraus, Wyludda hätte als erste Sportlerin Edelmetall bei Olympia und Paralympics gewinnen können. Aber sie war glücklich. „Ich habe immer gesagt, dass ich hier Spaß haben wollte - und den hatte ich“, betonte sie. „Die Atmosphäre war einmalig, das Publikum sehr fachkundig.“

Zwei persönliche Bestweiten mit dem Diskus und der Kugel ließen die Hallenserin ein überaus positives Fazit ziehen. „Was will man mehr“, meinte die 43-Jährige. Vielleicht nach Rio de Janeiro 2016 und dann am Zuckerhut den Sprung aufs Podest nachholen? „Rio ist noch weit weg, in vier Jahren kann sehr viel passieren“, meinte Wyludda.

Dass London kein einmaliger Ausflug zu den Paralympics war, davon ist auszugehen. „Ich werde weiter trainieren, ich will mich sportlich fit halten“, sagte die Ärztin. Hätte ihr jemand im Dezember 2010, als sie ihr Bein verloren hatte, erzählt, einmal vor 80 000 Zuschauern zu werfen, „dem hätte ich gesagt, dass er eine Macke hat“. Wyluddas Weg ist zumindest nach Ansicht von Bundestrainer Bernd Mädler noch nicht zu Ende. „Bei uns ist sie ja noch Nachwuchs“, meinte er.

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