Zwei Ruhetage für Boll - DTTB-Damen gegen Nordkorea

Dortmund (dpa) · Verschnaufpause für Timo Boll: Deutschlands Tischtennis-Star gönnte sich bei der Heim-WM eine Auszeit. Er saß beim 3:0 gegen Serbien im bedeutungslosen letzten Gruppenspiel in Dortmund nur auf der Bank.

 Zhenqi Barthel steuerte im letzten Einzel einen Punkt zum Sieg bei . Foto: Marius Becker

Zhenqi Barthel steuerte im letzten Einzel einen Punkt zum Sieg bei . Foto: Marius Becker

Weil die WM-Zweiten von 2010 ihr nächstes Match im Viertelfinale gegen Schweden oder Portugal erst am Freitag bestreiten, hat Boll sogar zwei Tage Zeit für Training und Massage. „Ich war nicht faul. Die lange Trainingseinheit mit Dimitrij Ovtcharov war wahrscheinlich anstrengender als wenn ich gespielt hätte“, sagte Boll.

Die DTTB-Damen gewannen den zweiten Teil des Doppel-Länderkampfs gegen Serbien mit 3:2. Sie beendeten die Vorrunde mit vier Siegen und einer Niederlage als Gruppenzweiter. Im Achtelfinale wartet nun an diesem Donnerstag in Nordkorea ein relativ unbeschriebenes Blatt. „Mit der K.o.-Runde beginnt ein völlig neues Turnier. Wir haben Nordkorea natürlich beobachtet und rechnen uns gute Chancen aus“, sagte Sportdirektor Dirk Schimmelpfennig vom Deutschen Tischtennis-Bund (DTTB).

Das Boll-Team blickt mit großer Spannung und Zuversicht dem Medaillenkampf gegen den EM-Zweiten Schweden oder den EM-Dritten Portugal entgegen. „Jetzt ist es wichtig, frisch zu bleiben und gute Laune zu verbreiten“, sagte Europameister Boll. Für gute Laune sorgte auch China. Der Rekordweltmeister qualifizierte sich durch 3:0-Siege gegen Hongkong und Slowenien als ungeschlagener Gruppensieger für die Runde der besten Acht und kann frühestens im Finale am Sonntag auf die Gastgeber treffen. Die beiden Top-Teams sind im Viertelfinale gesetzt.

„Wir haben uns bisher keine Blöße gegeben und wollen unbedingt ins Finale“, erklärte Europa-Top-12-Sieger Dimitrij Ovtcharov. Er pausierte am Mittwoch ebenso wie Boll. Bundestrainer Jörg Roßkopf schickte erstmals Christian Süß (Düsseldorf) an den blauen Tisch. Der achtfache Europameister im Doppel und Team sorgte für das 1:0. Der deutsche Meister Bastian Steger (Saarbrücken) mit einem Erfolg über Serbiens Spitzenmann Aleksandar Karakasevic vom Bundesligisten Plüderhausen sowie der EM-Zweite Patrick Baum machten den fünften 3:0-Sieg und die makellose Vorrundenbilanz der DTTB perfekt.

„Deutschland und China sind eine Klasse besser als die anderen Teams“, urteilte Ex-Bundestrainer Richard Prause zum Abschluss der Gruppenspiele. Insgesamt sei das WM-Niveau aber eher enttäuschend. Vor allem Japan und Südkorea, zuvor als Mitfavoriten gehandelt, zeigten in der Vorrunde Schwächen.

 Kristin Silbereisen (l) spricht mit der deutschen Trainerin Jie Schöpp. Foto: Marius Becker

Kristin Silbereisen (l) spricht mit der deutschen Trainerin Jie Schöpp. Foto: Marius Becker

 Sabine Winter konzentriert sich beim Aufschlag auf den Ball. Foto: Marius Becker

Sabine Winter konzentriert sich beim Aufschlag auf den Ball. Foto: Marius Becker

 Timo Boll geht erst am Freitag wieder an den blauen Tisch. Foto: Friso Gentsch

Timo Boll geht erst am Freitag wieder an den blauen Tisch. Foto: Friso Gentsch

 Christian Süß sorgt bei den deutschen Herren für das 1:0. Foto: Friso Gentsch

Christian Süß sorgt bei den deutschen Herren für das 1:0. Foto: Friso Gentsch

 Bastian Steger feiert seinen Sieg über den serbischen Spitzenmann Aleksandar Karakasevic. Foto: Friso Gentsch

Bastian Steger feiert seinen Sieg über den serbischen Spitzenmann Aleksandar Karakasevic. Foto: Friso Gentsch

 Patrick Baum (l) macht gegen den Serben Pete Zolt den deutschen 3:0-Sieg perfekt. Foto: Friso Gentsch

Patrick Baum (l) macht gegen den Serben Pete Zolt den deutschen 3:0-Sieg perfekt. Foto: Friso Gentsch

„Ich bin mit der Vorrundenbilanz sehr zufrieden“, erklärte Damen-Bundestrainerin Jie Schöpp. Sie rotierte wie ihr männlicher Kollege Roßkopf bei der Aufstellung. Die Stammspielerinnen Jiaduo Wu (Kroppach) und Irene Ivancan (Berlin) pausierten gegen Serbien, dafür gewannen Sabine Winter (Schwabhausen), Kristin Silbereisen (Kroppach) und Zhenqi Barthel (Bingen) jeweils ein Einzel. Die letzten Ballwechsel musste Schöpp auf der Tribüne verfolgen. „Eine Rote Karte wegen verbotenen Coachings. Das tut doch jeder Trainer, da habe ich Pech gehabt“, sagte die frühere Nationalspielerin.

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