Staffordshire Bull Terrier - verrufen und verteidigt

London (dpa) · Der Staffordshire Bull Terrier scheidet die britischen Geister. Kaum ein anderes Tier ist so mit Stereotypen verbunden, vor allem, was seine Besitzer angeht:

 Gefährlich oder Harmlos? Der Staffordshire Bull Terrier. Foto: Andy Rain

Gefährlich oder Harmlos? Der Staffordshire Bull Terrier. Foto: Andy Rain

„Staffies“ sind als Accessoires für in Sozialwohnungen lebende, Kapuzenpullis tragende und zu Gewalt neigende, meist junge Männer verrufen. Im gängigen Bild binden diese sich die Hundeleine an den Gürtel. Das Tier ist wie eine Waffe, soll Angst einjagen, und wird im Fall der Fälle eingesetzt.

Zwar bemühen Tierschutzvereine sich, den Ruf der kleingewachsenen, muskelbepackten Hunde mit den kräftigen Kiefern zu verbessern. Auf Plakaten werben sie mit dem Foto eines Kuscheltierhundes: „Staffies sind weicher, als Du denkst“. Sie betonen, der Charakter der einst bei Hundekämpfen eingesetzten Rasse sei verspielt und liebevoll.

Doch regelmäßige Berichte über Hunde, die Kinder anfallen oder auf feindliche Gangmitglieder losgelassen werden, machen sie weiter umstritten - selbst, wenn es sich bei den Angreifern längst nicht nur um Staffordshire Bull Terrier oder Kreuzungen handelt. Tierheime laufen über mit Hunden, die als Welpe gekauft werden, die die Besitzer später aber nicht mehr wollen. „Staffies“ fallen nicht zwangsläufig unter die Gesetzgebung für besonders gefährliche Hunde und müssen zum Beispiel nicht verpflichtend einen Maulkorb tragen.

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