Streit um Busverkehr in der Region: Ticket-Chaos droht

Trier · Der Verkehrsverbund Region Trier (VRT) steht anscheinend vor dem Aus. Weil viele Buslinien auf dem Land nicht mehr rentabel sind, sollen diese nur noch Schüler transportieren und aus dem Verbund herausgelöst werden. Das bedeutet, dass Busnutzer demnächst bei jedem Umsteigen eine neue Fahrkarte lösen müssen.

Streit um Busverkehr in der Region: Ticket-Chaos droht
Foto: Mandy Radics

Wer etwa von Neuerburg (Eifelkreis Bitburg-Prüm) mit dem Bus nach Trier fahren will braucht dafür trotz Umsteigens nur eine Fahrkarte für 10,40 Euro. Auch wer von Trier nach Bernkastel-Kues mit Bahn (bis Wittlich) und weiter mit dem Bus fahren will, braucht dafür nur ein Ticket. Das könnte jedoch schon bald anders werden, dann muss womöglich wie früher für jeden benutzten Bus oder Zug eine eigene Fahrkarte gelöst werden. Denn es gibt Überlegungen, den seit zehn Jahren bestehenden VRT und damit die einheitliche Tarifstruktur aufzulösen, wie VRT-Geschäftsführerin Veronika Zänglein auf TV-Anfrage bestätigte.

Die Integration des gesamten Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), also von Bus und Bahn, in den Verbund vor zehn Jahren "durchaus seine Berechtigung" gehabt, obwohl schon damals klar gewesen sei, dass die meisten Buslinien überwiegend dem Schülertransport dienten. Schüler machen bis zu 80 Prozent der Busnutzer in der Region aus. Da wegen sinkender Schülerzahlen genau diese Linien aber immer unwirtschaftlicher würden, werde darüber nachgedacht, diese aus dem Verbund herauszunehmen. Offenbar sollen nur noch die Hauptstrecken des öffentlichen Busverkehrs im Verbund und damit in der Tarifstruktur gelassen werden und auf den Nebenstrecken in den Kreisen die bislang für jeden nutzbaren Buslinien zu reinen Schülerbussen zu machen.

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