Streit ums künstliche Grün geht weiter

Die Ruhe war trügerisch: Die Diskussion über die Prioritätenliste für den Sportstättenbau ist wieder in Gang gesetzt worden. Der Kreis will aber an der geplanten Vorgehensweise festhalten.

 Wo darf zuerst auf Kunstrasen gespielt werden? In Burgen oder Zeltingen-Rachtig? Der Kreis will die Prioritätenliste im Herbst beschließen, die Burgener fordern eine schnellere Entscheidung zu ihren Gunsten. Foto: dpa

Wo darf zuerst auf Kunstrasen gespielt werden? In Burgen oder Zeltingen-Rachtig? Der Kreis will die Prioritätenliste im Herbst beschließen, die Burgener fordern eine schnellere Entscheidung zu ihren Gunsten. Foto: dpa

Burgen. Der Streit um die Prioritätenliste für den Bau von Sportstätten im Kreis Bernkastel-Kues hat in den vergangenen Wochen mächtig Staub aufgewirbelt.

Wie mehrfach berichtet, hatten die zuständigen Kreisgremien die Prioritätenliste für den Bereich der Verbandsgemeinde Bernkastel-Kues geändert.

Die favorisiert den Bau eines Kunstrasenplatzes in Burgen. Auf Platz zwei steht eine Kunstrasenanlage in Zeltingen-Rachtig. Im Sportstättenbeirat und im Jugendhilfeausschuss des Kreises wurde diese Reihenfolge geändert. Kreisausschuss und Kreistag segneten die Liste ab.

Ein Teil der Mitglieder dieser Gremien tat dies in dem Glauben, dass die ursprüngliche Prioritätenliste weiter Geltung hat. Denn es war bis dahin noch nie passiert, dass die Liste der Verbandsgemeinden vom Kreis geändert wurde.

Sportkreis-Vorsitzender Manfred Neumann begründet die Änderung unter anderem damit, dass in Burgen nicht die erforderliche Nutzung (1800 Stunden pro Jahr) erreicht werde. Die Burgener legten ein Zahlwerk vor, das von 1872 Stunden ausgeht.

Bis Anfang dieser Woche galt folgender Sachstand: Im Herbst wird im Kreis die Prioritätenliste für 2010 erstellt. Bis dahin sollen die Nutzungs-Zahlen noch einmal überprüft werden.

VG sieht Burgen weiter vor Zeltingen-Rachtig



Die VG Bernkastel-Kues hat bereits mitgeteilt, dass Burgen weiter vor Zeltingen-Rachtig Priorität genießt.

Nun gibt es aber wieder Bewegung. Burgens Ortsbürgermeister Reinhard Grasnick fordert, dass der Kreis umgehend eine eindeutige Aussage zur Reihenfolge in der Prioritätenliste macht. "Darin soll klar gesagt werden, dass, entsprechend der Vorgabe der VG Bernkastel-Kues, für 2010 in jedem Fall Burgen vor Zeltingen-Rachtig aufgenommen wird", sagt er. Der SPD-Politiker sieht die Begründungen, die Burgen hinter Zeltingen-Rachtig zurückrücken ließen, als nicht stichhaltig an.

Kreisausschuss entscheidet im Herbst über die Liste



Er habe festgestellt, dass es, über alle Parteien und Fraktionen hinweg, überhaupt keine zwei Meinungen zu der Thematik gebe.

Außerdem habe sich in Burgen ein Förderkreis gegründet, der nicht ins Blaue arbeiten könne, sondern sich an Fakten orientieren müsse.

Nach Auskunft von Landrätin Beate Läsch-Weber wird sich an der Vorgehensweise allerdings nichts ändern. Der Kreisausschuss habe sich am 20. April darauf geeinigt, im Herbst 2009 über die Prioritätenliste für 2010 zu entscheiden.

Es gebe keinen Grund, von dieser Praxis abzuweichen. Die Verwaltung werde dann die Situation in Burgen und Zeltingen-Rachtig aus sportfachlicher Sicht darstellen.

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