Tafeltrauben aus Deutschland

(aid) Verbraucher schätzen Obst aus heimischem Anbau. Dass es neben Äpfeln, Erdbeeren oder Pflaumen auch heimische Tafeltrauben gibt, ist den meisten jedoch unbekannt. Tafeltrauben gab es bei uns bisher vor allem als Importware.

Erst eine Änderung des Weinrechts im Jahr 2000 ermöglichte den erwerbsmäßigen Anbau von Tafeltrauben in Deutschland. Tafeltrauben unterliegen seitdem nicht mehr der Weinmarktordnung und dürfen auch außerhalb der für den Weinbau zugelassenen Flächen angebaut werden. Beim Anbau und der Vermarktung von Tafeltrauben sind einige Vorschriften zu beachten. So darf aus Tafeltrauben kein Federweißer, Wein oder Traubenmost erzeugt werden. Für heimische Obsterzeuger stellt der Anbau von Tafeltrauben eine mögliche zusätzliche Einkommensquelle dar, beziehungsweise trägt dazu bei, mit innovativen Produkten die Stellung auf dem Markt zu verbessern.

Rebpflanzenzüchter haben seit den rechtlichen Änderungen geeignete Tafeltraubensorten vor allem aus der Schweiz, Osteuropa und den USA eingeführt und züchterisch weiter bearbeitet. Bei der Auswahl der neuen Sorten war von Anfang an das Ziel, auf robuste pilztolerante Sorten zu setzen, so Hubert Siegler von der Bayerischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau. Als regionales Produkt sind sie hinsichtlich Frische, Aroma und geringer Pflanzenschutzmittelbelastung den Importtrauben überlegen.

Im Lebensmitteleinzelhandel findet man die Trauben bisher nicht. "Hauptgründe dafür sind die fehlenden Mengen, die nicht vorhersagbaren Erntetermine und die höheren Preise im Vergleich zu Importware", so Siegler. Ein Einstieg könnte über regionale Produkttheken im Lebensmitteleinzelhandel gelingen.

Zu finden sind sie bisher vor allem auf regionalen Wochenmärkten oder in der Direktvermarktung. Im Biobereich scheinen Tafeltrauben etwas besser Fuß zu fassen. Die Verbraucher, die in den Genuss der heimischen Trauben kommen, sind davon begeistert.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort