The Evil Within

Nichts für schwache Nerven: Wenn ein Meister des Horror-Genres Hand anlegt, kommt ein Titel wie dieser dabei heraus – spannend, beängstigend, irritierend und unglaublich atmosphärisch. Warum es sich Gruselfans schon mal auf der Couch gemütlich machen sollten, verrät der Test.

Ein Notruf, Polizeisirenen, eine Nervenheilanstalt und jede Menge Tote - "The Evil Within" beginnt in typischer Horrorfilm-Manier und lässt dabei kaum ein Klischee aus. In der Rolle von Ermittler Sebastian Castellanos muss der Spieler herausfinden, was an diesem Ort des Grauens passiert ist. Schnell steht fest: Das hier wird ein Trip in die Hölle. Denn ohne jegliche Vorwarnung hängt Castellanos plötzlich selbst bei einem brutalen Fleischer am Haken. Von nun an heißt die Devise: überleben! Den Horror in Worte zu fassen, der sich nach dem packenden Einstieg für die nächsten 15 Stunden auf dem Bildschirm abspielt, ist keine leichte Aufgabe: Immer wieder treten Parallelen zu altbekannten Spielserien auf - angefangen von "Resident Evil" über "Silent Hill" bis hin zu "Dead Space" oder aktuellen Titeln wie "Outlast" oder "Alien: Isolation". "The Evil Within" ist alles von dem, aber gleichzeitig auch sein ganz eigenes Ding. Ab und an kommt es einem so vor, als wollten sich die Entwickler gar nicht auf eine klare Marschroute festlegen - dadurch unterscheidet sich jedes Kapitel deutlich von dem vorherigen, was den Titel umso interessanter, gar liebenswerter macht. Dennoch trifft der Vergleich mit "Resident Evil" wohl am ehesten zu - und das aus gutem Grund. Der Kopf hinter der Entwicklung ist nämlich kein geringerer als Shinji Mikami höchstpersönlich. Wer den Hype um das Spiel immer noch nicht so recht nachvollziehen kann, sollte wissen, dass Mikami das Genre quasi selbst erfunden hat: Mit dem damaligen "Resident Evil" für die Playstation 1 erschuf er die Unterkategorie des Survival-Horrors. Und genau das sollen Spieler auch in "The Evil Within": überleben - komme, was wolle. Auch wenn einige Stellen im Verlauf der Story arg konstruiert wirken, so tragen sie doch grandios zu der angenehm schauerlichen Atmosphäre bei. Besonders die Licht- und Schattenspiele sowie der teilweise ekelhafte, grafische Detailreichtum auf der PS 4 oder Xbox One, werden Fans solcher Spiele für eine lange Zeit im Gedächtnis bleiben. Für einen Horror-Titel gibt es wohl kaum ein besseres Lob als dieses. Ein Dankeschön an die Entwickler.

Für: PS 4, PS 3, Xbox One, Xbox 360, PC; Entwickler: Tango Gameworks; Publisher: Bethesda Softworks; Spieler: 1;
Online: nein; USK: ab 18 Jahren; theevilwithin.com

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