285 Politiker bewerben sich um 46 Sitze

Trier · Neun Parteien und Gruppierungen treten bei der Wahl zum Kreistag Trier-Saarburg am 25. Mai an. Neben den bisher fünf im Kreistag vertretenen Listen stehen vier neue zur Wahl. Rund zwei Prozent der Wählerstimmen sind vermutlich notwendig, um mindestens einen Vertreter entsenden zu können.

 Kreistag, VG-Rat, Ortsbürgermeister und Gemeinderat. Am 25. Mai können Bürger gleich mehrfach wählen. Foto: TV-Archiv/Ursula Quickert

Kreistag, VG-Rat, Ortsbürgermeister und Gemeinderat. Am 25. Mai können Bürger gleich mehrfach wählen. Foto: TV-Archiv/Ursula Quickert

Trier. Sieben Listen haben sich im Jahr 2009 beim Wähler um den Einzug in den Kreistag Trier-Saarburg beworben. Sechs Gruppierungen konnten am Ende mindestens einen Abgeordneten in das kommunale Parlament entsenden. Ende Mai bewerben sich 285 Männer und Frauen von neun Listen um die 46 Sitze.
Kommunalwahl 2014


Apropos Frauen. Ursprünglich wollte die Landesregierung durchsetzen, dass auf Wahlzetteln vermerkt wird, wie viele Frauen und Männer zwei Monate vor der Wahl im jeweiligen Parlament saßen und wie hoch jeweils der Geschlechteranteil auf den ersten Plätzen der Parteilisten ist. Aufgrund einer Gerichtsentscheidung wird es dazu jedoch nicht kommen. Und so muss der interessierte Wähler selber zählen. Besonders hoch im Kurs stehen Frauen bei den Grünen. 19 von 37 Bewerbern sind weiblich. Das entspricht rund 51 Prozent. Auf rund neun Prozent Frauenanteil kommt hingegen die männlichste Liste der FWG. Gerade eine Frau hat es dort zudem auf einen einstelligen Listenplatz geschafft.
Insgesamt beträgt der Frauenanteil bei den Wahlvorschlägen rund 25 Prozent. Es stehen 70 Frauen und 215 Männer zur Wahl. Zum Vergleich: 50,2 Prozent der rund 144 000 Einwohner des Landkreises Trier-Saarburg sind Frauen.
Dem neuen Kreistag werden aus zwei Gründen viele neue Gesichter angehören. Denn neben den bereits heute vertretenen CDU, SPD, FWG, FDP und BFB bewerben sich Ende Mai die AFD, die Linke und die Piratenpartei. Aufgrund der zu vergebenden 46 Sitze benötigt am Ende eine Liste rund zwei Prozent der Stimmen, um einen Vertreter entsenden zu können. Diese Hürde nahm der BFB 2009 knapp, während das Netzwerk Freie Patrioten mit 0,6 Prozent scheiterte.
Vor allem aus Altersgründen kandidieren zudem einige lang gediente aktuelle Kreistagsmitglieder nicht mehr, die die politische Arbeit teils über Jahrzehnte mitgeprägt haben. Der erste Kreisbeigeordnete Dieter Schmitt (CDU) tritt ebenso nicht mehr an wie Grünen-Fraktionschefin Heide von Schütz oder FWG-Fraktionschef Hugo Kohl. Auch der frühere Bundestagsabgeordnete Manfred Nink (SPD) stellt sich nicht mehr zur Wahl.
Mit der vermutlich wachsenden Zahl der Gruppierungen im Kreistag wird sich ganz neu die Frage stellen, wer die Geschicke der Kreispolitik bestimmt. Bisher arbeiten CDU (19 Sitze) und FWG (sieben Sitze) eng zusammen. Ähnlich wie beispielsweise im Eifelkreis Bitburg-Prüm wäre zwar auch eine Mehrheit (24 Sitze) jenseits der Christdemokraten möglich gewesen. Sie war jedoch nicht gewollt.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort