Echternach. Zunächst schien es eine "nasse Sache" zu werden. Den ganzen Tag regnete es immer wieder. Auch der Stausee in Echternach, der Veranstaltungsort des "E-Lake"-Festivals, blieb nicht von den Regenschauern verschont. Jedoch störten sich die zahlreichen Besucher nicht daran und folgten der Einladung des Echternacher Jugendclubs, dem Veranstalter. Das Festival zählt zu den größten der Region und wirbt zudem noch mit freiem Eintritt.

"In Anbetracht des Wetters wurden all unsere Erwartungen übertroffen", sagt Alex Sauber, ein Mitveranstalter des "E-Lake"-Festivals. Kein Wunder: Etwa 10 000 Zuschauer kamen am Freitagabend. Das spricht für sich.

Das große Publikum sollte am besagten Abend auf seine Kosten kommen, obwohl die Menschen im Minutentakt auf der nassen Wiese ausrutschten. Nachdem bereits einige Bands, darunter auch die Gruppen "Eternal Tango" und "Peilomat", die wachsende Masse angeheizt hatten, betrat die bekannte Formation "Sportfreunde Stiller" die Bühne. Die schreiende, kreischende Menge begrüßte die drei Münchener mit "Wir wollen die Sportis sehen"-Rufen.

Sie wurde nicht enttäuscht. Fast zwei Stunden lang rockten die "Sportfreunde Stiller" und sorgten für eine springende Masse.

Geregnet hatte es den ganzen Tag. Am späten Abend blieben Bands und Publikum aber von weiteren Schauern verschont. Deshalb konnte Sänger Peter Brugger freudig der Menge zurufen: "Es hat noch nie während eines Auftritts von uns geregnet. Auch heute nicht!" So wurden munter die Lieder der Band im Trockenen gefeiert. "Ich roque" kam hier genauso gut an wie "Alles Roger".

Nur die Hymne der "Sportfreunde" wurde bloß kurz angespielt: die komplette Version von "'54, '74, '90, 2010" ließen sie aus. Offenbar wollten die "Sportis" nicht mit der deutschen Fußballhymne und den deutschen Fußballerfolgen prahlen - schließlich sind die fußballerischen Erfolge der Luxemburger eher bescheiden. Nach dem Konzert der Sportfreunde sorgte der Hamburger Rapper "Dendemann" für eine gute Stimmung. Mit einem brummenden Bass und kreativen Reimen hielt er die Menge auf Trab. Egal ob er vom "Nichtschwimmer" rappte oder die "Rhetorik abcheckte" - gekonnt animierte er das Publikum. Eine Masse ausgestreckter Arme bewegte sich im Takt der Musik auf und ab. Die Hartgesottenen feierten sogar bis zum nächsten Morgen auf dem Campingplatz weiter.

Das Wochenende verlief auch nach dem Höhepunkt am Freitag weiterhin erfolgreich. Einen speziellen Abend für die Fans elektronischer Musik gabe es am Samstag: Zwölf Stunden lang waren dann Techno-Klänge auf dem Festival-Gelände zu hören.

Am Sonntag neigte sich schließlich ein erfolgreiches Festival-Wochenende dem Ende zu. "Nächstes Jahr wird es wieder ein ‚E-Lake'-Festival geben", sagt Sauber und ist sich sicher, dass die 13. Ausgabe des Festivals nicht die letzte gewesen sein soll. "Die Gemeinde Echternach steht voll hinter uns. Somit werden wir auch nächstes Jahr am See rocken."