Bei Beleidigung hört der Spaß auf

Wahlplakate werden nicht selten verunstaltet. Meist hat das aber nichts mit dem Kandidaten zu tun. Wenn allerdings Beleidigungen wie "Du Lump" ins Spiel kommen, tritt die Polizei auf den Plan.

Bernkastel-Kues. (cb) Bei jeder Wahl stellt die Polizei fest, dass Wahlplakate verunstaltet werden. Meistens werden, so Helmut Kaspar, Leiter der Polizeiinspektion Bernkastel-Kues, die auf den Plakaten abgelichteten Kandidaten mit Schnurrbärten oder Hörnern versehen.

Diesen Kritzeleien habe man bisher wenig Beachtung geschenkt. Sie hätten überwiegend für Belustigung gesorgt und wären nicht unbedingt als Diffamierung des Kandidaten angesehen worden. Fast ausschließlich seien diese Kritzeleien auf Plakaten mit Bewerbern für Europawahl, Bundes- oder Landtagswahl festzustellen, seltener auf Plakaten mit kommunalem Bezug.

In den vergangenen Jahren seien auch keine Strafanzeigen wegen solcher Verunstaltungen erstattet worden, teilt der Beamte mit. In diesem Jahr sei eine Strafanzeige im Raum Neumagen-Dhron erstattet worden, weil dort Wahlplakate entwendet wurden.

Eine andere Qualität hätten dagegen Kritzeleien auf einem in Lieser aufgestellten Wahlplakat von Ortsbürgermeister-Bewerber Friedrich Zeltner. Sprüche wie "Du Lump" erfüllten den Tatbestand der Beleidigung. "Ein solches Vorgehen kann von der Polizei nicht einfach so abgetan werden", sagt Kaspar.

Friedrich Zeltner habe Strafanzeige wegen Beleidigung und Sachbeschädigung gestellt. Hier sei ein Bewerber der Kommunalwahl für jeden sichtbar beleidigt worden. Wer Beobachtungen gemacht hat, sollte sich mit der Polizei in Bernkastel-Kues, Telefon 06531/95270, in Verbindung setzen.

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