Berger geht an den Start

Die Grünen sind die Ersten, die einen Kandidaten für die Bürgermeisterwahl bekannt gegeben haben: Peter Berger möchte Bitburg grüner und sozialer machen. Wahltag ist wahrscheinlich der 27. September.

 Peter Berger vor dem Büro der Grünen in der Bitburger Petersstraße. Ihn auf einem Fahrrad zu sehen dürfte für viele Bitburger ein vertrauter Anblick sein. TV-Foto: Katharina Hammermann

Peter Berger vor dem Büro der Grünen in der Bitburger Petersstraße. Ihn auf einem Fahrrad zu sehen dürfte für viele Bitburger ein vertrauter Anblick sein. TV-Foto: Katharina Hammermann

Bitburg. Natürlich. Draußen lehnt es an der Wand: das Fahrrad - Peter Bergers Markenzeichen. Mit ihm flitzt er regelmäßig durch die Stadt - und nun will er ins Rennen gehen. Die Trophäe ist allerdings kein Pokal, sondern der elegante Ledersessel des Bitburger Bürgermeisters. Denn Peter Berger (Bündnis 90/Die Grünen) ist der Erste, der sich offiziell als Kandidat für die ausstehende Bürgermeisterwahl zu erkennen gegeben hat.

Er selbst sitzt drinnen im grün gestrichenen Grünen-Büro - seiner neuen politischen Wahlheimat. 2008, als es im Bitburger Stadtrat um den Flugplatz Bitburg ging, gefiel ihm die Linie der Liste Streit nicht mehr, mit der er rund 20 Jahre lang Kommunalpolitik gemacht hatte. Und so wechselte Berger am 1. Januar 2009 von der, wie er sagt, "bürgerlichen Mitte" zu den Grünen. Natürlich sei er vorher schon "ein bisschen angegrünt" gewesen.

"Der Wechsel hat mir keinen Schaden zugefügt", sagt er und bezieht sich dabei auf die Tatsache, dass er mit viel Rückenwind in den neuen Stadtrat eingezogen ist: Betrachtet man die Zahl der Stimmen, die jeweils auf die 171 Bewerber entfallen sind, landet Berger mit 2063 Stimmen an fünfter Stelle. Dies ist einer der Gründe, warum der 53-Jährige sich bei der Bürgermeisterwahl Chancen ausrechnet - auch als Kandidat der Grünen. Und als solcher gesehen zu werden, ist ihm wichtig. "Die Stadt soll grüner und sozialer werden, und wir müssen Schulden abbauen", antwortet er auf die Frage nach seinen politischen Zielen. Berger wünscht sich für Bitburg mehr regenerative Energien und ein Energie-Zentrum auf dem Flugplatz - natürlich anstelle des Flugbetriebs. Als Bürgermeister wolle er die Bürgerbeteiligung fördern ebenso wie Sozialeinrichtungen.

Der vierfache Vater, der seine Arbeit in der familieneigenen Getränkefirma aufgegeben hat, als seine Kinder noch klein waren, engagiert sich selbst ehrenamtlich: in der katholischen Jugendarbeit (seine Frau ist Gemeindereferentin), bei der Bitburger Tafel oder als Berater für Kriegsdienstverweigerer. Auch dafür, wie die Stadt ihre Schulden loswerden soll, hat er Ideen: aus der Flugplatz GmbH aussteigen. "Das würde der Stadt direkt schon mal ihren jährlichen Anteil an den Personalkosten des neuen Geschäftsführers ersparen (rund 38 000 Euro)." Und zweitens: Gebäude energetisch sanieren.

Auch eine Idee, wie man Bitburg zur Fahrradstadt machen könnte, hat Berger schon im Ärmel…

Wahltermin: Offiziell ist es noch nicht. Doch gut unterrichtete Menschen sagen, dass die Bürgermeisterwahl am 27. September sein soll, also zeitgleich mit der Bundestagswahl.

Meinung

Das wird noch spannend!

Die Grünen haben als erste den Mut, ihren Bürgermeister-Kandidaten ins Rennen zu schicken. Ein Mann, der als Bewerber so ernst zu nehmen ist wie die, die da noch kommen werden. Und dass noch welche kommen, ist so gut wie sicher: Rudolf Rinnen (FWG) ist schon seit langem im Gespräch. Auch Peter Kockelmann (SPD) und Achim Kandels werden gehandelt. Noch halten sie und andere sich bedeckt. Allzu lange warten sollten sie jedoch nicht: Denn die Uhr tickt. Fest steht: Das wird eine spannende Wahl! k.hammermann@volksfreund.de

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