Es kann noch einige Zeit dauern, bis klar sein wird, wer Deutschland in den kommenden vier Jahren regieren wird. „Auch der Zweitplatzierte bei der Bundestagswahl kann zu Sondierungsgesprächen einladen und mit seinen Koalitionspartnern eine Mehrheit erreichen“, sagte der Trierer Politikwissenschaftler Uwe Jun am Sonntagabend im Gespräch mit unserer Redaktion. Es gebe keinen Automatismus, dass nur die Partei, die die stärkste Fraktion bildet, sondieren dürfe, wer mit ihr koalieren wolle. „Daher ist vieles möglich und mehrere Konstellationen sind denkbar. Wir müssen uns auf einen längeren Prozess der Koalitionsbildung einstellen“, sagte Jun. Er zeigte sich nicht überrascht, dass es am Ende doch zu einem solch knappen Wahlausgang gekommen ist.