Kommentar Das Triell ist für den Wahlkampf wichtig

Berlin · Wer hat gewonnen, wer verloren, gab es Patzer, wer wirkte am überzeugendsten? Die Politik in Deutschland hat jedenfalls von diesem Dreikampf im Fernsehen profitiert.

 Kommentarkopf, Foto: Andreas Krebs

Kommentarkopf, Foto: Andreas Krebs

Foto: dpa/Michael Kappeler

Warum? Nach Wochen der Beschäftigung mit Nebensächlichkeiten und erhitzten Debatten war der Sonntagabend eine Erleichterung. Das Triell bot das erste wirklich ungefilterte Bild, mit den gleichen Bedingungen für alle drei Kandidaten, denselben Themen und den ungefähr gleichen Redeanteilen.

Ein direkter Vergleich. Es bot sich der Blick auf drei Persönlichkeiten, die jeweils für ihre politische Richtung das Beste herausholen wollen – und dabei alle drei einen sehr hohen persönlichen Tribut zahlen. Drei integre Kandidaten, die sich weder beschimpfen und noch nicht einmal persönlich beleidigend wirken. Der vergiftete Ton – wie zum Beispiel beim Fernseh-Duell der beiden Präsidentschaftsbewerber Joe Biden und Donald Trump in den USA  – blieb aus. Zum Glück.

Es war ein Schlagabtausch auf Augenhöhe, der in diesen Wochen durch den knappen Abstand der Parteien in den Umfragen an Bedeutung gewonnen hat. Wohltuend war auch, dass es nun um konkrete Themen und deren Lösung geht. Wahlprogramme sind geduldig, an inhaltlichen Aussagen vor einem Millionenpublikum werden sich künftige Kanzlerinnen oder Kanzler messen lassen müssen.

Langweilige Diskussion? Nein, manchmal vielleicht etwas langatmig. Aber es gibt ja auch noch zwei weitere TV-Trielle. Man darf auf beide gespannt sein.

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