Bundestagswahl Beate Härig-Dickersbach aus Pelm will für die AfD in den Bundestag

Pelm · Politische Themen sind wichtig bei einer Wahl. Aber was treibt die Kandidaten in ihrem Alltag an? Der Blick in das Leben der AfD-Kandidatin Beate Härig Dickersbach aus dem Wahlkreis Bitburg.

 Die Direktkandidatin der AfD für den Wahlkreis 202, Beate Härig-Dickersbach.

Die Direktkandidatin der AfD für den Wahlkreis 202, Beate Härig-Dickersbach.

Foto: Beate Härig-Dickersbach

Die Direktkandidatin der AfD für den Wahlkreis 202 Bitburg heißt Beate Härig-Dickersbach. Im Interview hat sie uns vor der Bundestagswahl 2021 erzählt, warum sie für den Wahlkreis antritt

„Wir leben in einer Zeit der Angstmacherei. Egal, ob Klimakrise oder Corona, den Bürgern wird immer nur Furcht eingetrichtert. Und diese Furcht lähmt uns und nimmt uns unsere Freiheit. Wer mit Angst regiert, hat sich von der Demokratie abgewendet. Daher kämpfe ich für Freiheit und Demokratie“.

Als ihr politisches Motto nennt sie „Aufheben und Verhindern“. CO²-Steuer, Düngeverordnungen, Corona-Maßnahmen. Alles Dinge, die sofort beendet werden müssten, sagt Härig-Dickersbach. Ihr größtes Vorbild sei dabei Friedrich Schiller, der sich selbst Zeit seines Lebens gegen Unterdrückung eingesetzt habe.

Beate Härig-Dickersbach führte eine Buchhandlung in Mayen

Bücher haben generell eine besondere Bedeutung im Leben von Frau Härig-Dickersbach. Jahrzehntelang führte die heutige AfD-Kandidatin eine Buchhandlung in Mayen, heute konzentriert sie sich auf den Online-Versand.

„Wer liest, ist niemals einsam. Das gilt für jeden Lebensumstand, jede Sehnsucht. Lesen bereichert, sowohl an Wissen als auch an Emotionen.“ In ihrer Zeit als Buchhändlerin veranstaltete Härig-Dickersbach auch zahlreiche Lesungen und Events. Auch für teils umstrittene Autoren wie Thilo Sarrazin. „Thilo Sarrazin ist eine der politisch verfolgten Persönlichkeiten Deutschlands“, sagt Härig-Dickersbach. „Wenn Menschen für die Wahrheit öffentlich attackiert werden und bei Lesungen Polizeischutz brauchen, hat das nichts mit Demokratie zu tun. Wissenschaftler müssen in Deutschland unerwünschte Wahrheiten über Corona oder den Klimawandel anonym veröffentlichen, weil ihnen sonst die Kündigung droht. Da brauchen wir dringend umfassende Informationsangebote“.

Die öffentliche und politische Diskussion hat laut Härig-Dickersbach in den letzten Jahren ohnehin stark gelitten. Hass und Hetze würden den Diskurs bestimmen. Einen Beitrag der AfD zu dieser angespannten Stimmung sieht Härig-Dickersbach jedoch nicht. Die Kollegen in der Partei würden sich, so ihre Meinung, „vorbildlich verhalten“.

Wie Härig Dickersbach zur AfD kam

Die Politik habe Härig-Dickersbach, wie sie sagt, schon von klein auf mitbekommen. Am Mittagstisch der Eltern habe es immer angeregte Diskussionen über Kultur und Politik gegeben. Dieser Weg führte Härig-Dickersbach zuerst zur CDU, in der sie auch über fast zwei Jahrzehnte blieb. Der Wechsel zur AfD kam für sie durch die Eurorettung der CDU.

In ihrer Freizeit verbringt Härig-Dickersbach viel Zeit im Garten. Aufgewachsen auf dem Bauernhof der Eltern, hat sie der landwirtschaftliche Bezug nie wirklich losgelassen. Zwischen Kartoffeln und Zuckererbsen tummelt sich in ihrem Garten auch ein halbes Dutzend Hühner. Die Landwirtschaft liegt ihr als politisches Thema daher besonders am Herzen. Sie will sich unter anderem für den Einsatz von Glyphosat stark machen.

„Die Diskussion um Glyphosat und andere Dünger ist einfach nur hysterisch. Wir sollten den Landwirten zutrauen, dass sie wissen, was sie tun. Die Bauern kämpfen um ihr Leben, da braucht nicht jeder Balkon-Agrarier daherkommen und sagen, was sie spritzen sollen. Kein Bauer vergiftet seinen Acker.“

Politische Anliegen vor der Bundestagswahl 2021

Mehr Respekt für den Beruf des Landwirtes ist für Härig-Dickersbach unabdinglich. Daher müsse man auch schon in den Schulen und Kindergärten Landwirtschaft besser erklären. „Es ist wichtig, die Wertigkeit unserer Nahrung zu verstehen. Die Kinder müssen lernen, wie lange so ein Radieschen überhaupt braucht, um zu wachsen. Da würde vielleicht auch weniger weggeschmissen werden.“

Für die Region wünscht sich Härig-Dickersbach eine stärkere Infrastruktur. Der Anschluss der A1, die Reaktivierung der Eifel-Querbahn und der Netzausbau in der Eifel stehen bei ihr ganz oben auf der Liste. Aber auch der Einfluss der EU auf die Region müsse sinken, sagt Härig-Dickersbach:

„Die Europäischen Ausschreibungsverfahren sind unsozial und lassen kleine Betriebe auf der Strecke. Generell besteht die EU aus viel zu viel Bürokratie. Tausende EU-Beamte, die Unsummen an Geldern verschlingen. Und zu welchem Zweck?“

Trotz aller Ablehnung der EU geht es für Härig-Dickersbach im Urlaub am liebsten mit dem Campingwagen nach Italien. Besonders die großen Seen Norditaliens haben es der Buchhändlerin und ihrem Mann angetan. „Vor allem die Freiheit und Selbstständigkeit im Urlaub tut gut“, sagt Härig-Dickersbach. „Einfach das improvisierte Lungerleben zu genießen und ungezwungen zu entspannen, finde ich super.“

Härig-Dickersbach über Chancen der AfD bei der Bundestagswahl 2021

Für ihre Partei sieht Härig-Dickersbach bei der Bundestagswahl gute Chancen. Man sei die einzige echte Opposition, die es noch im Bundestag gebe.

Bei der Bundestagswahl 2021 am 26. September bewerben sich als Direktkandidaten für den Wahlkreis 202 Eifelkreis/Vulkaneifelkreis und Teile vom Kreis Bernkastel-Wittlich: Clemens Ruhl aus Pelm (ÖDP), Markus Riebschläger aus Gillenfeld (Die Partei), Oliver Eisinger aus Wittlich (WiR2020), Patrick Schnieder aus Arzfeld (CDU), Lena Werner aus Wittlich (SPD), Beate Härig-Dickersbach aus Pelm (AfD), Dorothea Hafner aus Gerolstein-Oos (Bündnis 90/Die Grünen), Manuel Eppers aus Herforst (Die Linke), Christoph Lutz aus Trier (dieBasis), Ralf Markus Berlingen aus Daun (FDP) und Petra Fischer aus Oberkail (Freie Wähler).

Vor der Bundestagswahl 2021 finden Sie auf volksfreund.de auch die wichtigsten Informationen über den Wahlkreis Trier und den Wahlkreis Mosel/Rhein-Hunsrück.

(axw)
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