CDU bleibt stärkste Kraft im Rat

Trier · Nach dem vorläufigen Zwischenergebnis von Sonntag, 23.40 Uhr, bleibt die CDU stärkste Kraft im Stadtrat und die SPD zweitstärkste Fraktion. Ihr Ergebnis halten konnten die Grünen, deutlich abgesackt sind die FDP und die Freien Wähler, während die Linke zulegte. Nach ersten Berechnungen sind die Alternative für Deutschland und die Piratenpartei im nächsten Stadtparlament vertreten.

Trier. Verwirrung herrscht am späten Sonntagabend im Rathaus. Denn wer die auf Großleinwand präsentierten Prozentzahlen der zur Stadtratswahl angetretenen Listen zusammenzählt, kommt beim vorläufigen Zwischenergebnis nicht auf 100 Prozent, sondern lediglich auf rund 70. "Das liegt daran, dass wir heute nur die unveränderten Listenstimmen auszählen", erklärt Wahlleiter und Oberbürgermeister Klaus Jensen. Die Stimmzettel, bei denen Wähler ihre Stimmen auf mehrere Parteien und Kandidaten verteilt haben, werden erst am heutigen Montag ausgewertet. Kumuliert und panaschiert wurde offenbar auf rund 30 Prozent aller abgegebenen Stimmzettel - und genau diese fehlen am Sonntag an der 100-Prozent-Basis. So prangen um 23.40 Uhr für die CDU nur 24,1 Prozent auf der Großleinwand und für die SPD nur 19,4 Prozent. "Das sind aber herbe Rückschläge", kommentiert einer, der die Teilrechnung der Stadt noch nicht verstanden hat.Nur in Trier keine Trendrechnung


"Eine Trendrechnung auf 100-Prozent-Basis können wir nicht liefern", erklärt Triers Pressesprecher Ralf Frühauf, "das gibt das Computerprogramm, das uns der Landeswahlleiter zur Verfügung gestellt hat, nicht her." Die Städte Koblenz, Ludwigshafen, Mainz und auch die Landkreise im Verbreitungsgebiet des TV präsentierten dagegen echte Trendrechnungen auf 100-Prozent-Basis auf ihren Internetseiten. Warum das in Trier nicht möglich ist, konnte die Stadtverwaltung nicht erklären.
Der TV hat die Ergebnisse auf Basis des vorläufigen Zwischenergebnisses von 23.40 Uhr - da waren 68 von 72 Stimmbezirken ausgezählt - in ein Trendergebnis umgerechnet (siehe Grafik rechts). Demnach bleibt die CDU stärkste Kraft und kann mit 32,9 Prozent ihr Ergebnis der Kommunalwahl 2009 (33,4 Prozent) wohl halten. Die SPD bleibt mit 26,4 Prozent zweitgrößte Fraktion und hält ihr Ergebnis von 2009 (26,9 Prozent) offenbar ebenfalls. Auch die Grünen liegen mit 17,9 Prozent nahe an 2009 (17,6 Prozent). Herbe Verluste muss dagegen offenkundig die FDP einstecken, die nach dem vorläufigen Zwischenergebnis von Sonntagabend von 8,2 Prozent auf 2,7 Prozent fällt. Auch die Freien Wählern sind auf Talfahrt: Holte die FWG 2009 noch 9,1 Prozent, schienen sie gestern ebenfalls bei sechs Prozent zu landen.
Zuwächse zeichnen sich bei der Linken ab: 2009 hatte sie mit 3,6 Prozent der Wählerstimmen den Sprung in den Rat geschafft, gestern Abend stand sie auch bei sechs Prozent.
Die beiden erstmals angetretenen Parteien AfD und Piraten werden wohl im nächsten Stadtrat vertreten sein: Die AfD stand am Sonntagabend bei 4,5 Prozent, die Piraten bei 2,9 Prozent. Für die NPD lag das Trendergebnis gestern bei 0,7 Prozent (2009: 1,1 Prozent), womit sie ihren Sitz im Rat verloren haben dürfte.
Wie viele Plätze im Rat die anderen Listen ergattert haben, ist noch offen.
Die Wahlbeteiligung bei der Trierer Kommunalwahl liegt laut Presseamt bei rund 44,9 Prozent.

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