City-Campus: Zellfeuerwerk und Katastrophenalarm

Trier · Erst juckt es im Mund, dann schwellen die Lippen an, Quaddeln übersäen den Körper. Das sind die typischen harmlosen Anzeichen einer Lebensmittel-Allergie. Aber was eigentlich passiert im Körper, wenn er auf „Katastrophenalarm“ schaltet und allergisch reagiert? Das erfährt man auf dem City-Campus am kommenden Freitag in der Trierer Innenstadt.

Die Ökotoxikologen der Universität, Dr. Jutta Bonifas und Dr. Jenny Hennen, gewähren beim City-Campus in der Alten Post am Kornmarkt von 18 bis 24 Uhr einen Einblick in das körpereigene Zell-Feuerwerk: Ein Fluoreszenzmikroskop zoomt den Betrachter heran an die körpereigenen Fresszellen und veranschaulicht auf großer Leinwand, wie Fremdstoffe aufgenommen und zerstört werden.

In zwei Experimenten erläutern die Ökotoxikologen anschaulich und verständlich, wie unsere menschlichen Zellen auf Fremdstoffe aller Art reagieren. Dabei ist die allergische Reaktion von Mensch zu Mensch verschieden. Was bei dem einen Juckreiz und Ekzeme auslöst, macht dem anderen gar nichts aus. Die Öko-Toxikologen wissen: "Der menschliche Körper verfügt über Abwehrmechanismen, mit denen er sich gegenüber körperfremden, möglicherweise schädlichen Einflüssen effektiv zur Wehr setzen kann!"

Wie mikroskopisch kleine Zellen aus dem menschlichen Blut und der Haut auf körperfremde Einflüsse reagieren, wird in der Alten Post auf Bildschirm oder Leinwand sichtbar:

"Im ersten Experiment werden Hautzellen mit einer Chemikalie in Kontakt gebracht, die die Zellen so sehr schädigt, dass sie zum Teil absterben. Dies ermöglicht es anderen Zellen aus dieser Zellgemeinschaft zu überleben. Mit Hilfe von verschiedenen Farbstoffen können die Vorgänge sichtbar gemacht werden!" erläutern die Forscher der Universität.

Das zweite Experiment zeigt eine weitere Strategie unseres Immunsystems zur Abwehr von Gefahren oder Fremdem. "Ein gutes Beispiel dafür sind Makrophagen, die sogenannten Fresszellen. Sie nehmen Fremdstoffe auf und zerstören sie. Etwas ganz ähnliches passiert, wenn unsere Fresszellen mit Zellen von anderen Individuen in Berührung kommen: sie versuchen sich gegenseitig zu zerstören", erklären die Öko-Toxikologen.

Und genau diese aktive Bewegung der Zellen beim Abbau von Fremdstoffen oder beim Kampf mit nicht eigenen Fresszellen können die Besucher von 18 bis 24 Uhr in der Alten Post am Kornmarkt mikroskopisch beobachten.

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