Das Gartenfeld kämpft um seine Grundschule

Trier · Der Schulelternbeirat und der Ortsvorsteher von Mitte-Gartenfeld wollen erreichen, dass die Egbert-Grundschule erhalten bleibt. Am Dienstag steht im städtischen Schulträgerausschuss ein Vorentscheid über mögliche Schließungen, Verlegungen und Fusionen in der Trie rer Schullandschaft an.

Trier. Noch hat der Stadtrat nicht beschlossen, wie sich die Trierer Schullandschaft in den kommenden Jahren verändern soll. Geplant ist allerdings, kleine Grundschulen zu größeren Schulen zusammenzufassen.
Eltern sollen Sicherheit haben


So sollen kleine Schulen nicht Jahr für Jahr um ihren Bestand bangen müssen, Eltern Planungssicherheit haben und Betreuungsangebote am Nachmittag effektiv organisiert werden können.
Nicht zuletzt geht es langfristig auch darum, Kosten zu sparen: Zwar wären an nahezu allen neuen und weiter bestehenden Grundschulstandorten Gebäudesanierungen notwendig. Das Geld dafür könnte aber auf die dann reduzierten Standorte konzentriert werden.
Der Stadtvorstand hat vorgeschlagen, dass die Grundschulen Martin (Trier-Nord) und Kürenz ab dem Schuljahr 2014/15 keine neuen Schüler mehr aufnehmen sollen. Die Grundschule Quint soll ab 2017/18 keine neue erste Klasse mehr einschulen.
In Triers Westen sollen die Grundschulen Reichertsberg und Pallien fusionieren, im Osten beziehungsweise Süden die Egbert-Grundschule und die Barbara-Grundschule an einem neuen Standort zusammengelegt werden.
Die Stadtratsfraktionen von CDU und SPD haben in den vergangenen Tagen ihre Vorstellungen von den Veränderungen der Trierer Schullandschaft auf den Tisch gelegt, die Grünen schon vor Wochen ihren Vorschlag öffentlich gemacht (der TV berichtete).
Am heutigen Montag beraten nun die Fraktionen letztmals in ihren wöchentlichen Sitzungen, auf welche Vorschläge der anderen Parteien sie unter Umständen mittragen können oder ablehnen, bevor in der Sitzung des Schulhilfeausschusses am Dienstag eine Vorentscheidung gefällt wird. Am Donnerstag, 14. März, soll dann der Stadtrat die endgültige Entscheidung treffen.
Alle betroffenen Grundschulen und Stadtteile kämpfen seit Monaten um den Erhalt ihrer Schulen. Auch der Ortsbeirat Trier-Mitte/Gartenfeld hatte sich bereits im August für den Erhalt der Egbert-Schule in seinem Quartier eingesetzt.
Nun melden sich der Ortsvorsteher und der Elternbeirat der Grundschule nochmal zu Wort: Die Egbert-Schule zu schließen und die Egbert-Kinder auf die Grundschulen Olewig und Kürenz zu verlagern, sei keine gute Lösung.
In der Stadtratsvorlage zum Schulentwicklungsplan heißt es, dass wenn die zurzeit zweizügige Egbert-Schule erhalten bleiben solle, diese dreizügig ausgebaut werden müsste.
"Die hohen Kosten für den dreizügigen Ausbau könnten die Fraktionen im Stadtrat davon abschrecken, sich für den Erhalt der Egbert-Grundschule zu entschließen", mutmaßt Dominik Heinrich. Der Ortsvorsteher von Trier-Mitte-Gartenfeld sitzt selbst für die Grünen im Stadtrat.
"Dabei würde es genügen, wenn die Egbert-Schule zweizügig erhalten bleibt." Eine zweizügige Schule würde weiterhin ausreichen, sofern einige Wohnstraßen, die zurzeit zum Einzugsbereich der Egbert-Schule gehören, der Kürenzer Schule zugeordnet würden.
Bislang sehen die Vorschläge der beiden größten Fraktionen im Rat, CDU und SPD, vor, die Egbert-Schule aufzugeben und die Kinder auf die Grundschulen in Olewig und Kürenz aufzuteilen.
Für den Elternbeirat der Schule ist das nicht nachvollziehbar: "Die Egbert-Grundschule ist im Vergleich zu den Grundschulen in Kürenz und Olewig die mit den meisten Schülern und dem größten Wachstum", argumentieren die beiden Elternsprecher Michael Düro und Regina Bruhn.
Kooperation mit Kita und Pfarrei


Zudem würden die meisten Schüler der Egbert-Grundschule im Stadtteil Gartenfeld wohnen und könnten zu Fuß ihre Schule erreichen.
Auch sei die Schule durch langjährige Kooperation mit der Kindertagesstätte St. Agritius, der Pfarrei und der Pfarrbücherei an ihrem Standort fest verwurzelt.

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