Dauerzoff und Daumendrücken

Viel Knatsch zwischen der parteilosen Bürgermeisterin und der dominierenden CDU-Fraktion, ein Ja von allen zur Integrierten Gesamtschule Hillesheim-Jünkerath sowie Diskussionen um den Industrie- und Gewerbepark (IGP) der Verbandsgemeinde (VG) Hillesheim in Wiesbaum: Das waren die prägenden Ereignisse der nun zu Ende gehenden Amtszeit des Verbandsgemeinderats Hillesheim.

 Mehrmals bühnenreif waren die Auseinandersetzungen zwischen Hillesheims Bürgermeisterin Heike Bohn und der CDU-Fraktion um Frontmann Bernhard Jüngling in den vergangenen fünf Jahren. Archiv/TV-Foto: Helmut Gassen

Mehrmals bühnenreif waren die Auseinandersetzungen zwischen Hillesheims Bürgermeisterin Heike Bohn und der CDU-Fraktion um Frontmann Bernhard Jüngling in den vergangenen fünf Jahren. Archiv/TV-Foto: Helmut Gassen

Hillesheim. (mh) Schon der Start vor fünf Jahren hatte es in sich: Erstmals in der Geschichte des Hillesheimer Landes verlor die CDU ihre absolute Mehrheit - und blieb trotzdem die bestimmende Kraft. Denn die auf ein Minimum reduzierte SPD-Fraktion sah ihr Heil darin, mit der CDU gemeinsame Sache zu machen - und ihr Mann Manfred Pint erhielt im Gegenzug einen Beigeordnetenposten.

Deshalb wurde es nichts aus der historischen Wende. Und dass, obwohl die Oppositionsparteien (inklusive SPD), die erst ein Jahr zuvor Heike Bohn auf den Schild gehoben hatten, ebenso auf zwölf Sitze gekommen wären wie die CDU. Und somit hätte die Bürgermeisterin Zünglein an der Waage spielen können. Theoretisch.

Praktisch ließ die überraschend zu neuem Leben erweckte CDU dann über die gesamte Legislaturperiode die Muskeln spielen. Und das bekam meist die Bürgermeisterin zu spüren: Haushaltsentwürfe und speziell die vorgeschlagenen Umlagensätze der Verwaltung wurden abgelehnt, damit die zumeist unter CDU-Regie stehenden Dörfer nicht so stark belastetet werden.

Eigentlich durchweg wurde der Bürgermeisterin das von ihr an Land gezogene "Karla"-Gesundheitsprojekt für Kinder (und somit 300 000 Euro Fördergelder des Bundes) um die Ohren gehauen. Genauer gesagt: Der Abschluss von Verträgen ohne vorherige Abstimmung mit dem VG-Rat wurde heftig kritisiert. Dabei gab zunächst die Bürgermeisterin keine gute Figur ab, später dann die Kritiker in Reihen der CDU. Die wollten auch nach Jahren keine Ruhe geben und versagten der Verwaltungschefin gegen Ende der Legislaturperiode gar die Entlastung.

Es gab aber auch einstimmige Beschlüsse. Allen voran das frühzeitige Ja zur Integrierten Gesamtschule Hillesheim-Jünkerath, das den Schülern aus dem Hillesheimer Land die Möglichkeit zum Abitur vor der Haustür bringen soll. Die Schule ist zwar noch immer nicht da, aber alle drücken fest die Daumen.

Dann der Beschluss zum Umbau des Hartplatzes in Hillesheim zur zentralen Sportstätte der VG mit Kunstrasenplatz. Von den 750 000 Euro Gesamtkosten hat die VG 200 000 Euro zu tragen.

Um den Industrie- und Gewerbepark (IGP) der VG in Wiesbaum gab es permanent Diskussionen. Weil die Ausgleichszahlungen der VG trotz ordentlicher Auslastung stiegen und ein kostendeckender Betrieb in immer weitere Ferne rückte. Hier und da wurde sogar das gesamte - von CDU-Veteran und Ex-Bürgermeister Alfred Pitzen ins Leben gerufene - Projekt infrage gestellt. Doch letztlich bekannten sich alle Fraktionen - auch die CDU - zum IGP und beschlossen einstimmig dessen Erweiterung. Erleben durfte diese der aktuelle Rat aber nicht mehr.

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