Den Sieg im Blick, den Wechsel im Auge

Zwei Kandidaten, die sich auf der Siegerspur sehen und durchaus mit einer Niederlage leben könnten: So präsentieren sich Diane Schmitz und Werner Arenz im TV-Interview vor der Stichwahl um das Bürgermeisteramt in der Verbandsgemeinde Obere Kyll.

 Es geht um den Bürgermeisterstuhl im Jünkerather Rathaus: Welcher der beiden Bewerber wird in der nächsten Legislaturperiode die Geschicke an der Oberen Kyll lenken? TV-Foto: Christian Brunker

Es geht um den Bürgermeisterstuhl im Jünkerather Rathaus: Welcher der beiden Bewerber wird in der nächsten Legislaturperiode die Geschicke an der Oberen Kyll lenken? TV-Foto: Christian Brunker

Jünkerath. (ch/fpl) Mit Zuversicht gehen Diane Schmitz und Werner Arenz in die Stichwahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde Obere Kyll. "Ich bin Optimist und werde das auch bleiben", sagt Diane Schmitz, die parteilose, aber von der CDU nominierte Kandidatin. Sie begründet ihre Zuversicht mit dem Wunsch nach einem Neuanfang in der Verwaltung, den sie in zahllosen Hausbesuchen ausgemacht habe.

"Für mich war es dementsprechend keine Überraschung, dass ich in die Stichwahl gegen den amtierenden Bürgermeister komme."

Auch der ohne Partei-Unterstützung antretende Amtsinhaber Werner Arenz stellt sich für den gewünschten Neubeginn zur Verfügung. "Aber die überwiegende Mehrheit will keinen Wechsel. Sie möchten einen unabhängigen Werner Arenz", sagt er. Schließlich sei er ja jetzt nicht mehr an Parteizwänge gebunden.

Dem gegenüber steht, dass sich im ersten Wahlgang knapp zwei Drittel der Wähler auch für einen personellen Neubeginn ausgesprochen haben. Deshalb setzt Diane Schmitz klar auf das Stimmenpotenzial jener Wähler, die für den unterlegenen Kandidaten Martin Schöddert ihr Votum abgaben.

Mit Zuversicht und ohne Parteischild



Auch auf die Zwistigkeiten und Diskussionen speziell in der CDU und der SPD - und den Wechselwillen einiger Partei-Vertreter, was zumindest die Loyalitäten betrifft - gehen die Kandidaten ein. Man könne es nicht jedem recht machen, sagt Arenz. Die politische Heimat sei für manche eine flüchtige Angelegenheit.

Wenn man jedoch kein Parteischild mehr trage, sei es auch einfacher, auf andere Gruppen zuzugehen.

Das will auch Diane Schmitz, die eine faire und interfraktionelle Arbeit verspricht. Allerdings hofft sie auch, dass man sich in der CDU wieder einig werde. "Auch da weiß ich, da muss man dran arbeiten. Aber ich bin sehr zuversichtlich."

Bei allem Optimismus: Beide zeigen sich auch für den Fall einer Niederlage vorbereitet. Sie habe in Alfter als Kämmerin und damit rechte Hand der Bürgermeisterin einen guten Job, sagt Schmitz.

Einen guten Job oder zumindest einen guten Plan B hat offenbar auch Werner Arenz für den Fall seiner Abwahl in der Tasche. Worin der besteht, lässt er offen. Aus der Politik werde er sich aber dann zurückziehen.

Auf Seite 8 lesen Sie das große TV-Interview mit den Kandidaten Werner Arenz und Diane Schmitz.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort