Weltkulturerbe Der Dom

Der Dom zu Trier ist die älteste Kirche Deutschlands. Er stellt zusammen mit der frühen, lokalen Gemeinde einen christlichen Pfeiler dar, welcher das Erbe des römischen Glaubens antrat.

Bereits zwei Jahre nach Gewährung der Religionsfreiheit durch Konstantin den Großen 313, begann der Bau der Basilika. Bis in das vierte Jahrhundert hinein wuchs die aus verschiedenen Teilelementen errichtete Kirche zu einer der größten christlichen Kirchenanlagen seiner Zeit zusammen. Sie war in ihrem Umfang vier mal so groß wie der heutige Dom. Leider wurde die Kirche in ihrer Historie mehrmals zerstört, jedoch stets wieder aufgebaut, sodass sie heute die Baustile verschiedener Epochen in sich vereint.

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Münzfunde deuten darauf hin, dass mit dem Bau um 315 unter dem Bischof Agritius begonnen wurde. Zunächst wurde die Südostkirche als dreischiffige Basilika errichtet, an deren Flanken nach und nach weitere Kirchengebäude angeschlossen wurden. Nachdem die Kirche während der Völkerwanderung weitgehend zerstört wurde, veranlasste Bischof Nicetius im 6. Jahrhundert deren erneuten Aufbau. Priorität hatten dabei die weniger zerstörten Bereiche der Nordkirche und der "Quadratbau", der 380 n. Chr. auf betreiben Kaiser Gratians, anstelle der Nord-Ost-Basilika errichtet worden war. Der "Quadratbau ist der wichtigste noch heute erhaltene Teil der Kirche. Das Kernstück dieses Baus waren vier fast zwölf Meter hohe Granitsäulen, welche die majestätische Decke trugen.

882 durch einen Normannenüberfall und einen damit einhergehenden Brand erneut zerstört, erlahmten die Bemühungen um einen raschen Wiederaufbau zunächst. Erst im 11. Jahrhundert konnte durch eine herausragende Kraftanstrengung die Sanierung abgeschlossen und der neue Westteil der Basilika hinzugefügt werden. In den folgenden Jahrhunderten wurde der Bau weiter ausgebaut, verändert und den Vorlieben der jeweiligen Epoche angepasst. So verwandelte sich das Flachdach in ein Gewölbe und der Innenraum in eine Längskirche mit Mittel- und zwei Seitenschiffen. Der Neubau der Liebfrauenkirche wurde auf den Überresten der Südkirche begonnen und gotische Turmgeschosse folgten auf den Osttürmen im 14. Jahrhundert. Zusätzliche Bedeutung erlangte der Dom durch seine Funktion als Sitz des Trierer Bischofs.

Nach dem Dombrand 1717 beschränkten sich die Arbeiten vorwiegend auf die Restaurierung und Umgestaltung im Inneren des Doms und die teilweise Wiederherstellung des mittelalterlichen Erscheinungsbildes. Die letzten Renovierungsarbeiten wurden 1974 abgeschlossen. Nach einer mehr als 1700-jährigen Tradition ist die einzigartige Baugruppe von Dom und Liebfrauenkirche heute eine einzigartige Komposition von epochenübergreifender Architektur und historischer Bedeutung.

Heutzutage ist der Dom mit flexiblen Angeboten zur Besichtigung ein attraktives Ziel für alle Altersgruppen. So ist eine einstündige Führung alleine oder als Bestandteil einer Stadtführung buchbar, sowie ein auf Kinder und Jugendliche abgestimmter Rundgang erhältlich.

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