Der Erste im Schweicher Ring

Der CDU-Kommunalpolitiker Johannes Heinz kandidiert bei der Kommunalwahl 2009 um das Amt des Schweicher Stadtbürgermeisters. Damit präsentieren die Schweicher Christdemokraten früh in diesem Wahljahr ihren städtischen Spitzenmann. Parteiinterne Gegenkandidaten hatte Heinz nicht. Noch ist offen, wen SPD und FWG ins Rennen schicken. Die politischen Widersacher wollen darüber nach Karneval entscheiden.

Schweich. Fest steht, dass der in Schweich beliebte Amtsinhaber Vitus Blang nach zehn Jahren an der Spitze nicht noch einmal antreten will. Dies erhöht die Chancen für Johannes Heinz (61), CDU-Fraktionsvorsitzender im Stadtrat, um ein Vielfaches.

"Es war unsere Linie, früh mit dem Kandidaten rauszukommen. Die Leute sollten frühzeitig wissen, wo sie mit uns dran sind", erklärt Heinz und fügt hinzu: "Auf keinen Fall werden wir Wahlkampf mit dem Vorgänger machen." In der Rückschau könne man Vitus Blang keine schlechte Arbeit vorwerfen - auch habe der SPD-Mann nie den Parteisoldaten herausgekehrt. Eine pragmatische, sachbezogene Arbeit im Rat sei dies unter Blang gewesen, bei der "die meisten Entscheidungen einstimmig ergingen und eklatante Auseinandersetzungen die absolute Ausnahme bildeten".

Für den Fall seiner Wahl will sich Heinz mehrere Ziele setzen:

In Bezug auf die Wirtschaftsstruktur der Stadt sieht Heinz noch erhebliche Ausbaumöglichkeiten beim Tourismus. Obwohl Standort der zentralen Tourist-Information der VG Schweich, verkaufe sich die Stadt unter Wert. Nicht nachlassen dürfe man im Streben um die Aufwertung zum Mittelzentrum.

Die Umnutzung des alten Winzerkellers in eine Stadthalle mit Vereinshaus sollte angegangen werden. Es stelle sich jedoch die wirtschaftliche Frage, ob auch eine Gastronomie in die Halle hineinkommen müsse. Zu prüfen sei außerdem, ob über das Förderprogramm zur städtebaulichen Erneuerung eine Aufbesserung des alten Schweicher Ortskerns finanziert werden könne. Viele historische Gebäude dort müssten optisch aufgebessert werden, wobei den Eigentümern über das Förderprogramm finanziell unter die Arme gegriffen werden könnte.

Als "soziale Stadtentwicklung" bezeichnet Heinz den Erhalt und den Ausbau der Kindergärten, die Aufwertung Schweichs als Schul- und Bildungsstandort und die Integration der zahlreichen Neubürger im Baugebiet "Ermesgraben". Das Neubaugebiet dürfe sich nicht zur reinen "Schlafstadt" entwickeln. Mehr ins öffentliche Bewusstsein gerückt werden müsste die Volkshochschule als Bildungsmöglichkeit für Erwachsene.

Ein großes Thema werde die Umsetzung des 2008 erstellten Verkehrskonzepts sein. Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben sei die bisher vom Landesbetrieb Mobilität abgelehnte Direktanbindung des Mischgebiets "Schlimmfuhren" an die nahe B 53 und der verkehrsberuhigte Ausbau der Oberstiftstraße.

Johannes Heinz weiß, dass dieses Ehrenamt nur mit hohem persönlichen Einsatz zu bewältigen ist. Seine Wahlaussichten schätzt er gut ein: "Wenn die Chancen wirklich schlecht stünden, würde ich nicht antreten."

Meinung

Warten auf die anderen

Die CDU Schweich hat ihre Hausaufgaben im Wahljahr 2009 früh gemacht. Mit Johannes Heinz präsentiert sie einen bekannten, erfahrenen und somit aussichtsreichen Kandidaten. Ob es aber ein spannender Wahlkampf um das Stadtbürgermeister-Amt wird, hängt nicht zuletzt von den Kandidaten-Entscheidungen bei SPD und FWG ab. Wen die SPD dabei aus dem Hut zaubert, bleibt vorerst Spekulation — ebenso die Frage, ob die FWG erneut mit ihrem Kandidaten des Jahres 2004 antreten wird. Man muss abwarten. f.knopp@volksfreund.de

EXTRA
Johannes Heinz wurde am 19. Februar 1947 in Schweich geboren. Nach Abitur, Lehramtsstudium und Wehrdienst trat er 1970 in den Schuldienst ein. Seit 1987 ist er an der Berufsbildenden Schule für Wirtschaft Trier. 1974 übernahm er erstmals ein Mandat im Schweicher Gemeinderat (heute Stadtrat), und seit 1994 ist Heinz Kreistagsmitglied. Als Hobbys nennt der Vater zweier Töchter Lesen, Mundart, Fotografieren und ein gutes Glas Wein.

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