Der Weg ist frei für neue Gesichter

Neue Besetzung an der Gemeindespitze: In Wellen, Wawern und Pellingen sind die amtierenden Ortsbürgermeister wieder zur Wahl angetreten und haben verloren. Innerhalb der nächsten Monate werden sie von ihren Mitbewerbern abgelöst.

Wawern/Pellingen/Wellen. (api) Überraschungen am Wahlabend: In drei Dörfern der Verbandsgemeinde Konz mussten sich amtierende Ortsbürgermeister ihren Mitbewerbern geschlagen geben. In Wawern konnte Franz Zebe (SPD) 57,9 Prozent der abgegebenen Stimmen auf sich vereinen, Amtsinhaber Hans Greis (CDU) kam auf 42,1 Prozent. "Das war eine gezielte Kampagne gegen mich", zeigt sich Greis im TV-Gespräch enttäuscht. Er vermutet "eine persönliche Sache". In den vergangenen zwei Wochen habe er geahnt, dass "sich da was zusammenbraut". Und bei der Auszählung sei ihm dann aufgefallen, dass sich viele Stimmen gegen ihn persönlich gerichtet hätten. Der Politik in der Gemeinde will Greis trotz allem treu bleiben. "Ich kann ja meine Leute nicht im Stich lassen", sagt er und fügt hinzu: "Das ist der einzige Grund, weshalb ich in der Politik bleibe."

Zebe, der vor Greis 15 Jahre lang Ortsbürgermeister in Wawern war, darf nun wieder die Stelle des Dorf-Chefs einnehmen. Er sieht auch etwas Positives in der Zwangspause. "Wenn man 15 Jahre lange auf dem Posten ist, stellt sich Routine ein", sagt er. Nun wolle er mit neuem Elan an die Arbeit gehen. Dass das Stimmenergebnis so deutlich für ihn ausfallen sollte, damit habe er nicht gerechnet.

Eine ähnlich klare Angelegenheit war es am Ende auch in Pellingen. Herausforderer Horst Hoffmann (CDU) konnte sich mit 56,8 Prozent gegen Amtsinhaber Dieter Hennen (FWG) durchsetzen. Auch Hoffmann habe mit einem so souveränen Ausgang "nicht gerechnet", zumal Hennen die vergangenen Wahlen klar für sich habe entscheiden können. Die Gründe für den Wechsel liegen aus Sicht Hoffmanns vor allem in der guten Besetzung des CDU-Teams und dessen starken Einsatzes. "Die CDU hat in Pellingen deutlich zugelegt, entgegen dem allgemeinen Trend", sagt Hoffmann. Auch der "interessante und spannende Wahlkampf" und die lange, 16-jährige Amtszeit seines Kontrahenten seien günstige Faktoren für Hoffmann gewesen.

"Ja, es ist gut gelaufen", sagt Hans Dostert (FWG) zum Wahlausgang in Wellen. Er konnte 51,9 Prozent der Stimmen sammeln, in absoluten Zahlen: 14 Stimmen mehr als Amtsinhaber Herbert Huber (SPD). "Ich habe mit einem knappen Ergebnis gerechnet", sagt Dostert. Doch: "14 Stimmen sind schon was in Wellen bei einer solchen Wahlbeteiligung." Knapp 60 Prozent der Wahlberechtigten gingen zur Urne. Einen wichtigen Grund für sein gutes Abschneiden sieht Dostert darin, dass er mehr Zeit für die Bürger und die Gemeinde aufbringen wolle.

Dieter Hennen (Pellingen) und Herbert Huber (Wellen) waren für ein Gespräch bis Redaktionsschluss nicht zu erreichen.

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