Deutliche Bestätigung für Frieden

Knapp die Hälfte der rund 14 000 Wahlberechtigten in der Stadt Konz hat am gestrigen Sonntag entschieden: 81,4 Prozent von ihnen wollen Amtsinhaber Karl-Heinz Frieden (CDU) weiterhin als Stadtbürgermeister.

Konz. Es ist Sonntag, 18.30 Uhr im Konzer Rathaus. Zwei Beamer werfen Präsentationen an die Wände im Treppenhaus, die später die Wahlergebnisse grafisch wie numerisch verdeutlichen sollen. Noch sind die Folien leer, die Stimmenauszählungen weisen überall null Prozent aus.

18.42 Uhr: Wahlhelfer Christian Hauer kommt forschen Schrittes aus dem Sitzungssaal - von dort, wo gerade die Stimmen der Bürger aus der Innenstadt zur Europa- und Kommunalwahl ausgezählt werden. Er hält einen Zettel in der Hand und übergibt ihn Wahl-Koordinatorin Doris Klassen, die sich gerade im Flur mit Karl-Heinz Frieden (CDU), dem einzigen Stadtbürgermeister-Kandidaten und Amtsinhaber, sowie weiteren Verwaltungsmitarbeitern unterhält. Sie schaut auf die Zahlen, grinst und zeigt den Zettel Frieden. Ein Lächeln und offenbar ein bisschen Erleichterung prägen seine Gesichtszüge. Der Zettel zeigt das erste Zwischenergebnis des Abends für ihn: 79,8 Prozent der Wähler haben dem Christdemokraten ihre Stimme gegeben. Die Wahlbeteiligung liegt rund ums Rathaus bei etwa 32 Prozent.

19.01 Uhr: Das zweite Ergebnis trudelt ein. Hamm erzielt mit 54 Ja-Stimmen das höchste Teilergebnis für Frieden: 93,1 Prozent. Sieben Minuten später folgen die Zahlen aus dem Lorenz-Kellner-Kindergarten mit 82,5 Prozent für den Amtsinhaber. Das schlechteste Ergebnis fährt Frieden in Kommlingen ein. Im SPD-dominierten und durch Straßen- wie Sportplatzprobleme gebeutelten Stadtteil votierten 67,3 Prozent für ihn.

Beigeordneter Manfred Wischnewski (CDU) hat sich derweil zu den Beobachtern im Rathaus gesellt und ist begeistert von den Zahlen: "Das ist ein Zeichen für einen hohen Sympathiegrad." Es gebe genug Gruppen in der politischen Landschaft von Konz, die gegen Frieden hätten stimmen können.

Könen liefert letztes Ergebnis



Den Abend über gehen im Rathaus weitere Ergebnisse aus den insgesamt 14 Wahllokalen der Stadt ein. Ab etwa 20 Uhr sind die Ergebnisse aus 13 Lokalen da. Die Wahlhelfer aus Könen, die insgesamt rund 900 Stimmen auswerten mussten, machen es bis etwa 22 Uhr spannend. Dann ist es offiziell: 81,4 Prozent der aktiven Wähler wollen Karl-Heinz Frieden weiterhin als Stadtbürgermeister. Die Wahlbeteiligung liegt bei 48,5 Prozent. Bei der Kommunalwahl 2004 waren es 53 Prozent.

Frieden wirkt gelöst und locker an diesem Abend. "Mit diesem Ergebnis hätte ich nicht gerechnet", sagt er im TV-Gespräch. Es sei ein Zeichen dafür, dass die Themen, die er und sein Team in den vergangenen Monaten gesetzt hätten, Früchte tragen.

Im Vorfeld der Wahl bereitete ihm noch eine möglicherweise geringe Wahlbeteiligung Sorgen. Besonders in diesem Fall sei "das Nein der größte Gegner". Bei den Wahlen vor einem Jahr, als Frieden gegen drei Mitbewerber bei der Wahl zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde und gegen zwei Kandidaten auf Stadt-Ebene antreten musste, waren sie es alle zusammen, die die Wähler mobilisiert haben. Damals gingen knapp 40 Prozent der Wahlberechtigten an die Urne, Frieden setzte sich mit rund 57 Prozent der Stimmen durch.

An der Arbeitsweise des 51-Jährigen wird sich durch die erneute Wahl nichts verändern. "Die Themen sind gesteckt, der Fahrplan ist klar", sagt Frieden. Der Schwimmbad-Neubau, die Sanierung der Konzer Bahnhöfe, der Ausbau der Kinderbetreuung und die Einrichtung von Ganztagsschulen sind nur ein paar Schwerpunkte, die Frieden in den nächsten Jahren fortführen will. Sein Credo: Er will weiterhin eine solche Politik betreiben, die sich vor allem an Sachthemen und nicht auf Biegen und Brechen an der eigenen Fraktionsmeinung orientiere.

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